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Konzept für ein neue Heckenbänder überall – Schaffung von Biotopvernetzungen

neue Heckenbänder überall!

Konzept für neue Heckenbänder überall – Schaffung von Biotopvernetzungen

von Heckenschutz | Dezember 20, 2010

Arbeitskreis Heckenschutz
Jürgen Kruse
Niehuskamp 3

48739 Legden
info@heckenschutz.de – www.hecke.wg.vu (www.heckenschutz.de)

2.12.2015

Konzept für neue Heckenbänder überall – Schaffung von Biotopvernetzungen

Antrag auf Fördermittel für Neuanpflanzung von landschaftsgestaltenden Hecken besonders auch an Fahrradstrecken als Elemente zur Schaffung von Biotopverbundsystemen (Naturschutzgesetz-Auflage), als Teile der zu fördernden Landschaftsstruktur, als essentielle Bestandteile eines Konzepts zur Entwicklung eines „sanften Tourismus“ und abschnittweise ggf. auch als Basis zur Verwertung von Wildobst u.a. in ……

Ausgehend von der Tatsache, dass in vielen landwirtschaftlich genutzten Gebieten kaum noch ökologisch bedeutsame mehrreihige, ausreichend breite (mindestens 4 m), altersgestufte, aus möglichst verschiedenen, standortgerechten Sträuchern bestehende Hecken mit buchtiger Flanke und Saumzone vorzufinden sind, wird folgender Vorschlag gemacht:

Vor allem an Nebenstrecken, die für Wanderer und Fahrradtouristen reizvoll sind, kann abschnittweise in den z.T. ausgeräumten Bereichen ein neues Heckenband entstehen, das die notwendige Biotopvernetzung (Naturschutz) voranbringt. Dabei können bereits vernichtete oder stark beeinträchtigte Hecken wieder belebt und Baumreihen durch Hecken ergänzt werden und Verbindungslinien zu Gehölzen und Hecken in Insellage geschaffen werden.

Hierzu können Streckenverläufe (z.B.in Abstimmung mit …) erarbeitet werden, die
mit Unterstützung der Kreisverwaltungen und Kommunen noch zu präzisieren sind.
Da es sich bei den Strassen und Wegen überwiegend um Gemeindeeigentum (bzw. sonstiges öffentliches Eigentum) mit ausreichend breiten Seitenstreifen handeln dürfte, können die kommunalen Instanzen leicht für eine planerische und rechtliche Absicherung der zu pflanzenden Hecken sorgen. Die für die Erhaltung der Artenvielfalt, als Bienenweide und Vogelnährgehölze wichtigen Gehölze, wie Schlehe, Weißdorn, Holunder, Hundsrose, Haselnuss, Eberesche, Kirschpflaume, Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Sanddorn sollen bevorzugt werden. Das Heckenband soll durch eine breite Bürgeraktion (Kreis, Samtgemeinden, Arbeitskreis, Umweltverbände, Imker, Jäger, Schulen…) entstehen und u.a. durch Patenschaften für die einzelnen Abschnitte sowie durch ein naturnahes Pflegekonzept (siehe: Naturnahe Heckenpflege – http://www.bluehende-landschaft.de/fix/doc/Hecken-Pflegerichtlinien..pdf) im Bestand geschützt werden.
Dieses Heckenband soll:

  • -das Landschaftsbild erhalten bzw. aufwerten, Landschaftsstrukturverbesserungen erreichen,
  • -die Entwicklung des Tourismus (z.B.: „Hecken-Erlebnis-Touren“, “Heckenerlebnispfad”) fördern,
  • -abschnittweise auch als ökonomisch nutzbare Wildobsthecke dienen,
  • -mit Strecken für alte Obstsorten verknüpft werden,
  • -das Artensterben verhindern,
  • -für Schulen, touristische Angebote, Umweltverbände etc. als Lehrstück für ökologische Zusammenhänge und als
    Betätigungsfeld dienen.

Attraktive Strecken für Radler benötigen dringend Wind- und Sonnenschutz (möglichst auf der Süd- und Südwestseite). Überall ist mittlerweile bekannt, dass mehrreihige Hecken vielfältige Aufgaben erfüllen. Sie beleben das Landschaftsbild und erhöhen den Erholungswert, sind Bindeglieder für die Vernetzung von Lebensräumen und unverzichtbarer Lebensraum z.B. für Fasan, Hase, Rebhuhn, Igel, Erdkröte und viele Nutzinsekten. Hecken können auf der Windschattenseite sogar eine Erstragsteigerung bewirken. Sie schützen Weidetiere vor Hitze, Regen und Wind, verbessern den Wasserhaushalt und vermindern die Bodenerosion. Hecken tragen zur Luftreinhaltung bei, indem sie Staub- und Rußteilchen ausfiltern und chemische Stoffe binden. Sie erfüllen als „Straßenbegleitgrün“ viele technische Aufgaben wie Blendschutz, Sichtschutz, Lärmschutz, Staubschutz und Abmilderung von Unfallfolgen.

Erste Abschnitte können durch die Kommunen in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden, Schulen, Jugendgruppen, Kindergärten, Menschen im freiwilligen ökologischen Jahr, Vereinen usw. entstehen. Abschnittweise könnten Hochzeitspaare, Schützenkönige, Firmen … Gehölze stiften. Ganze Abschnitte können als Naturlehrpfade entwickelt werden.

Hecken sind wichtig
Dazu ist es notwendig, dass Gelder für Ausgleichsmaßnahmen gebündelt werden und zusammen mit Fördergeldern immer wieder in dieses Projekt fließen. Gehölzschnitt aus notwendigen Pflegemaßnahmen wird für die Neuanpflanzungen benötigt (ersetzt Schutzzaun; vgl.: Benjeshecke) und Einnahmen aus dem Verkauf von Holz und Hackschnitzeln sollten in die Neuanpflanzungen fließen. Ganze Abschnitte können im Sinne der „modifizierten Benjeshecke“ preisgünstig angelegt werden (siehe auch: Literaturliste – www.heimat-fuer-tiere.de/deutsch/projekte/benjeshecken.shtml und: http://naju-wiki.de/index.php/Bau_einer_Benjeshecke).

Die gesamte Bevölkerung wird über die ökologische Bedeutung des Lebensraums Hecke und naturnahe Pflege –auch im Hinblick auf den Ausbau der Tourismuswirtschaft („erlebniswerte Landschaft“)- informiert, ggf. durch “kommunale Umweltschutz-Wettbewerbspreise“.

Patenschaften für Hecken (etwa von Schulklassen, Jugendgruppen, Senioren, Vereinen), die der Durchführung von Pflanzaktionen, der Erhaltung, dem Schutz und der naturkundlichen Beobachtung dienen, werden überall angeregt. Sich vernetzende Hecken an Straßen und Wegen werden im Rahmen von „Hochzeits- oder Jubiläums – Hecken“ (z.B.: „Hecke der Schützenkönige von…“) angeregt und gefördert. “Heckenerlebnispfade” und ein „Hecken-Umwelt-Zentrum“ könnten geschaffen werden zur Bündelung entsprechender touristischer Angebote und umweltpädagogischer Bemühungen (Beispiel: „Wallhecken-Umwelt-Zentrum“ in Leer; siehe: www.wallhecken.de – www.wallhecken.de/index.php?id=94; Heckenerlebnispfad Bräunlingen, http://www.braeunlingen.de/fileadmin/BENUTZERDATEN/Einrichtungen/Pauschalangebote/PDF-Dateine/0heckenfuhrer_2010.pdf; Heckenerlebnispfad Schermbeck: http://nabu-wesel.de/showstatattachment.php?unid=233&PHPSESSID=it5lpfou5kff5eugk576d39m3bk2crva ), ggf. angereichert mit einem Informationspaket zu Insekten und Bienen.
Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Hecke

Hecke und Feldraine bei Groß-Sachau (Wendland) – Mai 2006

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Zur Planung und Anlage neuer Heckenbänder siehe die informative Seite der Initiative „Blühende Landschaft„:

-Anlage von Hecken: http://www.bluehende-landschaft.de/fix/doc/NBL-18-Geh%F6lzanlage-1009-ok.pdfGehölze für „Blütenbesucher“ („Bienenweide„, Wildbienen, Insekten): http://www.bluehende-landschaft.de/fix/doc/NBL-17-Geh%F6lzliste-1010.pdfPflanzanleitung: http://www.bluehende-landschaft.de/fix/doc/NBL-19-Geh%F6lze-Pflanzanleitung-1009-ok.2.pdf

Zur Anlage von Hecken siehe auch (aus: B.-W.): http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/50050/ppfgm2.pdf?command=downloadContent&filename=ppfgm2.pdf&FIS=200

Jürgen Kruse

www.hecke.wg.vu  –  (www.heckenschutz.de)  und: www.heckeninderlandschaft.npage.de
info@heckenschutz.de – Dezember 2010/März 2013 – Artikel in den Imkerzeitschriften:  http://heckenschutz.de/wp-content/uploads/2013/05/Artikel-Hecken-Imkerzeitschr.-05-2007.pdf

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Knickhecken-Wettbewerb in den Niederlanden an der Maas (bei Oeffelt): siehe http://www.maasheggen.nl/  und: http://www.maasheggen.nl/fotoboek/8/

Wettbewerb 2011

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Zur Wiedergewinnung der kommunalen Feldraine, siehe u.a. beim BUND Uelzen: http://uelzen.bund.net/wofuer_setzen_wir_uns_ein/kulturlandschaft/pflege_von_wegeseitenraeumen/

Zur Wegrandgestaltung (Erhalt der Gräser und Kräuter durch naturnahe Pflege als Artenschutzprogramm) siehe auch beim BUND Lauenburg: http://www.bund-herzogtum-lauenburg.de/projekte/wegraender/

Säume und Raine – Lebensadern der Natur http://www.biolog-ev.de/projekte/aktuelle-projekte.html

Informationen und Vorträge für landwirtschaftliche Betriebe (bio und konventionell) zur Bedeutung und ökologischen Aufwertung ihrer Saumstrukturen, Vor-Ort-Beratungen und Erstellung von Maßnahmenplänen, kostenlose Bereitstellung von regionalem Saatgut zur Neuanlage von Säumen, Umsetzungsunterstützung, öffentlichkeitswirksame Begleitung der Maßnahmen, Vorträge und Bildungsveranstaltungen

Raine, Wegeseitenränder oder Saumstrukturen durchzogen früher wie ein blühendes Band die Kulturlandschaft. Vielfältige Säume haben eine wichtige Biotop vernetzende Funktion, bieten Lebensraum, Nahrung und Schutz für viele Tierarten. Heute sind viele Raine nur noch schmale, nährstoffreiche Grasstandorte, die wenig Lebens- und Nahrungsraum für Hase, Rebhuhn oder zahlreiche Blütenbesucher bieten.

Mit dem Thema „Säume und Raine“ wird ein schmaler, aber wichtiger Lebensraumtyp in den Mittelpunkt gerückt, der nicht die Aufmerksamkeit der Landwirte bekommt, die er nach seinem Naturschutzpotenzial verdient. Gemeinsam mit interessierten Bauern wird im Projekt dem Trend zu leblosem Abstandsgrün entgegengewirkt, um die Raine der niedersächsischen Agrarlandschaft wieder blühen zu lassen.

Zusammen mit Schulklassen, anderen Gruppen und Akteuren vor Ort (z.B. Imker, Jäger, Naturschutzvertreter) tragen Mitmachaktionen und Pressearbeit das Anliegen in die breitere Öffentlichkeit. Im Sinne eines Pilotprojekts ist es das Ziel, die Potenziale von Säumen in der Landschaft wieder in das Bewusstsein der Landwirte zu rücken und praktische Möglichkeiten zu Förderung und Verbesserung dieses Lebensraums aufzuzeigen. In diesem Rahmen werden Infomaterialien erstellt und themenspezifische Veranstaltungen für die Zielgruppe Landwirt durchgeführt. Individuelle Vor-Ort-Beratungen und Maßnahmenpläne, sowie die kostenlose Bereitstellung von Regio-Saatgut leisten aktiven Landwirten konkrete Hilfestellung bei der Aufwertung der betriebseigenen Saumstrukturen. Die Einbindung von weiteren Interessengruppen wie Jägern, Imkern aber auch Schulen, Verbänden und Kindergärten in die konkrete Maßnahmenumsetzung streut das Thema Blütenvielfalt in die breite Öffentlichkeit. – Projekt bei bioland, 2011-13.

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Wissenschaftliche Begleitung für Projekte zur Wiedergewinnung der Krautsäume und Feldraine, die als Lebensadern und Biotopverbundlinien zunehmend in den Blick geraten, gibt es u.a. an der Hochschule Osnabrück: http://www.al.hs-osnabrueck.de/prosaum.html  Siehe auch: www.offenlandinfo.de

Krautsäume sind für eine ökologisch bedeutsame Hecke in der Agrarlandschaft und an Straßen und Wegen ebenfalls unverzichtbar. Daher muss auch dringend die Pflegepraxis der Bauhöfe, der Wasser- und Bodenverbände, der Landesstraßenverwaltungen überdacht werden. Vielfach werden die Krautsäume zu früh, zu oft und bis in den Kernbereich der Hecken weggemäht!

Knicks bei Krüzen in Schleswig-Holstein (2008)

 

 

 

Pflegerichtlinie

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Jürgen Kruse
Niehuskamp 3
48739 Legden
Tel.: 02566-9709087
info(at)heckenschutz.de

Wie sollen Hecken gepflegt werden?

Vorschläge für Richtlinien zur Pflege von Hecken im Landkreis Lüchow-Dannenberg
Ziel aller Pflegemaßnahmen müsste eine mehrreihig und ausreichend breite (mindestens 4 m),
altersgestufte, aus möglichst verschiedenen, standortgerechten Sträuchern bestehende Hecke mit
buchtiger Flanke sein, die an beiden Seiten eine Saumzone (je ca. 1 m) aufweist. Gehölzstreifen
sind naturnahe Linienstrukturen, die für die freie Landschaft nicht zu unterschätzende ökologische und ökonomische Funktionen haben (u.a.: Verhinderung von Klimaschäden, wie Wind- und Wassererosionen, Klimaausgleich, Erhaltung der Artenvielfalt, Regenerationsraum und
Lebensraum, Sonnenschutz, Bienenweide, Vernetzung von Lebensräumen, Luftreinhaltung,
Ertragssteigerung, Sicherung des Erholungswertes der Landschaft…).
Vielfach finden wir nur noch Baumreihen (häufig mit nur einzelnen Sträuchern) vor, die über
mehrere Jahre erst wieder in Hecken umgewandelt werden können. Die Auswahl der über 3 – 4
aufeinanderfolgende Jahre abzuholzenden Bäume wird am Schreibtisch –möglichst fotogestütztgeplant.
Dabei ist das anfallende Gestrüpp für den Umwandlungsprozess zu nutzen.
Die eigentliche Pflege der Hecke geschieht immer abschnittweise und planmäßig nach einer Begehung, bei der die Pflegeabschnitte möglichst mit Panoramafotos festgelegt werden. Die einzelnen Heckenzüge sollten mit Namen in einem Heckenbuch verwaltet werden. Eine
Heckenlinie von etwa 100 m ist in 5 -max. 20 m lange- Pflegeabschnitte einzuteilen.
Entsprechende Kennzeichnungen sollten in der Hecke angebracht werden. Die in der Hecke
gewollten Überhälter (3 bis max. 10 je 100 m) werden besonders gekennzeichnet. Hat die Hecke
etwa ein Alter von 10 Jahren erreicht, werden die Gehölze im ersten Pflegeabschnitt 20 cm über
dem Boden sauber und etwas schräg abgesägt. Da pro Jahr höchstens 20 % der Pflegeabschnitte
auf den Stock gesetzt werden, ergibt sich ein Durchpflegen des gesamten Heckenabschnitts
innerhalb von 5 Jahren (10. bis 14. Jahr), wobei die jährlichen Pflegeabschnitte in der Abfolge
nicht nebeneinander liegen (z.B.: 1. Jahr = 2. Abschnitt, 2. Jahr = 4. Abschnitt, 3. Jahr = 1.
Abschnitt, 4. Jahr = 3. Abschnitt, 5. Jahr = 5. Abschnitt). Bei dieser „20-%-Pflege“ wird eine
buchtige Heckensilhouette und eine gute Altersstufenvielfalt erzielt, die in Kombination mit einer anzustrebenden, standortgerechten Sträuchervielfalt zu einer geradezu sensationellen Artenvielfalt in der Hecke führen kann. Anschließend gibt es in dem durchgepflegten Heckenabschnitt 5 Jahre keinen Eingriff. Zum Schutz vor Wildverbiss werden die entstehenden Pflegelücken mit Gestrüpp geschützt. Größere Kahlstellen in der Hecke sollten im Frühjahr mit neuen Sträuchern bepflanzt und anschließend mit Gestrüpp eingehüllt werden.

In den zur Pflege anstehenden Abschnitten werden folgende Bäume und Sträucher von der Pflege ausgenommen:
a) die bereits gekennzeichneten Bäume (Überhälter) grundsätzlich,
b) Brombeergebüsche, weil eine Pflege völlig unnötig wäre,
c) Heckenrosen, damit sie sich voll entfalten können,
d) Pfaffenhütchen, denen ein Vorsprung gegeben werden soll.
Die Saumzonen bedürfen ebenfalls einer Pflege. Sie sind aber nur abschnittweise zu mähen,
jedoch niemals vor dem 15. Juli.
Hecken dürfen niemals maschinell verstümmelt oder durch einen Flankenschnitt in ihrer Funktion
beeinträchtigt werden (verheerender ästhetischer Eindruck, Zerstörung der ökologischen Heckenfunktion, keine Altersstufenvielfalt und Beschleunigung des Artensterbens, Windtunneleffekte durch „Hecken wie Mauern oder Spaliere“.
Hecken können ökologisch stark aufgewertet werden durch Lesesteinhaufen, Heckenholzrotten,
Feuchtstellen, Brombeerdickichte, Pulks von 10 bis 15 Nadelbäumen, Nistkästen und Heckenkompost (der das durch Saumzonenpflege anfallende Schnittgut ganz oder teilweise entsorgt).
Stand: 23.09.2006
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Literatur mit Hinweisen zur Heckenpflege:
Hermann Benjes, Die Vernetzung von Lebensräumen mit Benjeshecken, Natur & Umwelt-Verlag, 5. überarbeitete Auflage, Bonn 1998, besonders: Seite 83 bis 122.
Faltblätter etc.:
-Gehölzschnitt an Straßen, eine Information über Gehölzpflegearbeiten im Straßenbegleitgrün, Hrsg. Landschaftsverband Rheinland, Köln 1998.
-Hecken – wertvolle Bestandteile unserer Landschaft, Kreis Wesel, Untere Landschafsbehörde, Wesel 1994.
-Info 5 – Heckenschutzmerkblatt, Region Hannover, Fachbereich Umwelt, Hannover 2002.
-Landschaftsgerechte Heckenpflege, Stiftung Kulturlandpflege, Hannover 1999.
Weitere Quellen:
-Hecken für Niedersachsen, Broschüre von NABU Niedersachsen und Bioland Niedersachsen, Hannover und Visselhövede, o.J..
-Norbert Knauer, Ökologie und Landwirtschaft, Ulmer-Verlag, Stuttgart 1993 (u.a. Hecken der
Agrarlandschaft, Seite 96 bis 114).
-Hecken: Ökologische Funktion, Anpflanzung, Pflege und Erhaltung, LÖBF-Mitteilungen, Recklinghausen, Nr. 3/1995.
-Hecken und Böschungsgehölze, Bodenerosion, Heft 21 der Wilhelm-Münker-Stiftung,Siegen 1989.
Landschaftselemente in der Agrarstruktur, Entstehung, Neuanlage und Erhalt, Deutscher Verband für Landschaftspflege, Ansbach 2007.
Anlage: Pflege-Schema – 3 –

Anhang

Konzept für eine neues Heckenband im Wendland

Jürgen Kruse, Niehuskamp 3, 48739 Legden

info(at)heckenschutz.de

2.12.2015

Konzept für eine neues Heckenband in…. – Schaffung von Biotopvernetzungen

Antrag auf Fördermittel für Neuanpflanzung von landschaftsgestaltenden Hecken besonders auch an Fahrradstrecken als Elemente zur Schaffung von Biotopverbundsystemen (Naturschutzgesetz-Auflage), als Teile der zu fördernden Landschaftsstruktur (RROP), als essentielle Bestandteile eines Konzepts zur Entwicklung eines „sanften Tourismus“ und abschnittweise ggf. auch als Basis zur Verwertung von Wildobst im Landkreis Lüchow-Dannenberg
Ausgehend von der Tatsache, dass im Kernbereich des Landkreises Lüchow-Dannenberg zwischen Dannenberg und Lüchow bzw. zwischen Lüchow und Clenze oder Waddeweitz/Sallahn kaum noch ökologisch bedeutsame mehrreihige, ausreichend breite (mindestens 4 m), altersgestufte, aus möglichst verschiedenen, standortgerechten Sträuchern bestehende Hecken mit buchtiger Flanke und Saumzone vorzufinden sind, wird folgender Vorschlag gemacht.
Vor allem an Nebenstrecken, die für Wanderer und Fahrradtouristen reizvoll sind, kann abschnittweise in den z.T. ausgeräumten Bereichen ein neues Heckenband entstehen, das die notwendigeBiotopvernetzung (Naturschutz) voranbringt. Dabei können bereits vernichtete oder stark beeinträchtigte Hecken wieder belebt und Baumreihen durch Hecken ergänzt werden und Verbindungslinien zu Gehölzen und Hecken in Insellage geschaffen werden. Hierzu werden Streckenverläufe (in Abstimmung mit den „22 schönsten Radtouren“ im Wendland) vorgeschlagen, die mit Unterstützung der Kreisverwaltung und der Samtgemeinden Elbtalaue und Lüchow noch zu präzisieren sind.

Da es sich bei den Strassen und Wegen überwiegend um Gemeindeeigentum (bzw. sonstiges öffentliches Eigentum) mit ausreichend breiten Seitenstreifen handeln dürfte, können die kommunalen Instanzen leicht für eine planerische und rechtliche Absicherung der zu pflanzenden Hecken sorgen. Die für die Erhaltung derArtenvielfalt, als Bienenweide und Vogelnährgehölze wichtigen Gehölze, wie Schlehe, Weißdorn, Holunder, Hundsrose, Haselnuss, Eberesche, Kirschpflaume, Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Sanddorn sollen bevorzugt werden. Das Heckenband soll durch eine breite Bürgeraktion (Kreis, Samtgemeinden, Arbeitskreis,  Umweltverbände, Imker, Jäger, Schulen…) entstehen und u.a. durch Patenschaften für die einzelnen Abschnitte sowie durch ein naturnahesPflegekonzept (siehe Anlage ) im Bestand geschützt werden. Dieses Heckenband soll:

  • -das Landschaftsbild erhalten bzw. aufwerten, Landschaftsstrukturverbesserungen (RROP) erreichen,
  • -die Entwicklung des Tourismus (z.B.: „Hecken-Erlebnis-Touren“) fördern,
  • -abschnittweise auch als ökonomisch nutzbare Wildobsthecke dienen,
  • -die Strasse der alten Obstsorten ergänzen,
  • -das Artensterben verhindern,
  • -für Schulen, touristische Angebote, Umweltverbände etc. als Lehrstück für ökologische Zusammenhänge und als
  • Betätigungsfeld dienen.

Attraktive Strecken für Radler benötigen dringend Wind- und Sonnenschutz (möglichst auf der Süd- und Südwestseite). Überall ist mittlerweile bekannt, dassmehrreihige Hecken vielfältige Aufgaben erfüllen. Sie beleben das Landschaftsbild und erhöhen den Erholungswert, sind Bindeglieder für die Vernetzung von Lebensräumen und unverzichtbarer Lebensraum z.B. für Fasan, Hase, Rebhuhn, Igel, Erdkröte und vieleNutzinsekten. Hecken können auf der Windschattenseite sogar eine Erstragsteigerung bewirken. Sie schützen Weidetiere für Hitze, Regen und Wind, verbessern den Wasserhaushalt und vermindern dieBodenerosion. Hecken tragen zur Luftreinhaltung bei, indem sie Staub- und Rußteilchen ausfiltern und chemische Stoffe binden. Sie erfüllen als „Straßenbegleitgrün“ viele technische Aufgaben wir Blendschutz, Sichtschutz, Lärmschutz, Staubschutz und Abmilderung von Unfallfolgen.

Erste Abschnitte können durch die Kommunen in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden, Schulen, Jugendgruppen, Kindergärten, Menschen im freiwilligen ökologischen Jahr, Vereinen usw. entstehen. Abschnittweise könnten Hochzeitspaare, Schützenkönige, Firmen … Gehölze stiften. Ganze Abschnitte können alsNaturlehrpfade entwickelt werden.
Dazu ist es notwendig, dass Gelder für Ausgleichsmaßnahmen gebündelt werden und zusammen mit Fördergeldern immer wieder in dieses Projekt fließen. Gehölzschnitt aus notwendigen Pflegemaßnahmen wird für die Neuanpflanzungen benötigt (ersetzt Schutzzaun) und Einnahmen aus dem Verkauf von Holz und Hackschnitzeln sollten in die Neuanpflanzungen fließen. Ganze Abschnitte können im Sinne der „modifizierten Benjeshecke“ preisgünstig angelegt werden (siehe: Literaturliste).

Die gesamte Bevölkerung wird über die ökologische Bedeutung des Lebensraums Hecke und naturnahe Pflege –auch im Hinblick auf den Ausbau der Tourismuswirtschaft („erlebniswerte Landschaft“)- informiert, ggf. durch „Kreis- Umweltschutz-Wettbewerbspreise“ (vgl. Landratsamt Karlsruhe). Patenschaften für Hecken (etwa von Schulklassen, Jugendgruppen, Senioren, Vereinen), die der Durchführung von Pflanzaktionen, der Erhaltung, dem Schutz und der naturkundlichen Beobachtung dienen,werden überall angeregt. Sich vernetzende Hecken an Straßen und Wegen werden im Rahmen von „Hochzeits- oder Jubiläums – Hecken“ (z.B.:
„Hecke der Schützenkönige von…“) angeregt und gefördert. Ein „Hecken-Umwelt-Zentrum“ könnte geschaffen werden zur Bündelung entsprechender touristischer Angebote und umweltpädagogischer Bemühungen
(Beispiel:„Wallhecken-Umwelt-Zentrum“ in Leer; siehe:www.wallhecken.de), ggf. angereichert mit einem Informationspaket zu Insekten und Bienen.