Kategorie-Archiv: Literatur und Hinweise

Literatur und Hinweise

Literatur und Hinweise

Literatur: Heckenschutz und Biotopverbundsysteme

von Heckenschutz | Dezember 20, 2010

Literatur: Heckenschutz und Biotopverbundsysteme

>Herwig Brandt, Mehr Bäume!, Natur & Umwelt Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-924749-16-7, jetzt: BUNDladen, Berlin (www.bund.net).

>Für ca. 5,– € kann man den Katalog der Gärtnerei Strickler, Lochgasse 1, 55232 Alzey-Heimersheim erhalten (www.gaertnerei-strickler.de). In diesem Katalog wird umfassend über alle möglichen Arten von Hecken informiert. Er liefert sogar Rezepte für Wildfrüchte und weitere viele interessante Details und ist besser als so manches „Fachbuch“.

>Hermann Benjes, Die Vernetzung von Lebensräumen mit Benjeshecken („Das erfolgreichste Flurbelebungskonzept der Naturgeschichte!“, Spiegel spezial 2/95), Natur & Umwelt Verlags GmbH Bonn, 5. überarbeitete Auflage 1998, (Nr.: 39.036, BUNDladen, Berlin, www.bundladen.de, 9,98 € – http://naju-wiki.de/index.php/Bau_einer_Benjeshecke

>J. Kruse, Zu viel Grün im Wendland?, BUNDmagazin (Landesteil Niedersachsen: S. 2), H. 2/2003; http://www.bund-niedersachsen.de/index.php?id=10110
auch: Zu viel Grün?, Hecken schützen, in: BUNDschau, H. 3/2003, S. 20-21;
>Jürgen Kruse, Blühende Landschaft-vitale Bienen-erfolgreiche Imkerei, Hecken als Lebensraum, in: Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die biene u. in imkerfreund, Heft 5-2007, S. 20 – 22.
http://lbu.castor.de/wordpress/wp-admin/upload.php?style=inline&tab=browse&action=view&ID=207&post_id=199#

Gibt es solche Hecken mit Bienenweide und Vogelnährgehölzen bald nur noch in wenigen besonders geschützten Gebieten? Hier eine Hecke bei Penkefitz-Dannenberg (Wendland) – 2007:

>Grundlegender Artikel zum Thema “Hecken” bei wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Hecke

>Norbert Knauer, Ökologie und Landwirtschaft, Verlag E. Ulmer, Stuttgart 1993, u.a.: Hecken der Agrarlandschaft, S. 96-114.

>Kurz/Machatschek/Iglhauser, Hecken, Geschichte und Ökologie, Anlage, Erhaltung&Nutzung, L. Stocker Verlag, Graz/Stuttgart
2001.

>G. Höft, B. Milde, Dr. D. Rödel, Biotopverbundplanung, Westfälisches Amt für Landespflege, Landschaftsverband Westfalen-Lippe-Koordinationsstelle Umweltschutz, Münster 1989 (dort: wertvolle Literaturhinweise!).

>Vom grünen Band zum grünen Netz, Stiftung Naturlandschaft, Hannover 2003, (Goebenstr. 3a, 30161 Hannover, T.: 511-965690).

>Landschaftselemente in der Agrarstruktur, Entstehung, Neuanlage und Erhalt, Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V., Ansbach 2007 (u.a. zur Heckenpflege: S. 62-74).

Auch den ehemals schönen Knicks in Schleswig-Holstein geht es an den Kragen: Gezielte Verstümmelung eines Knicks im Rahmen einer „Pflegemaßnahme“ (bei Pommerby-Siedlung) – August 2011

>Siehe zur Pflege von Hecken besonders die Empfehlungen des Arbeitskreises Heckenschutz (Stichwort “Naturnahe Heckenpflege”): z.Zt. nur über:
http://www.bluehende-landschaft.de/fix/docs/files/ak-heckenschutz-vorschlaege-pflegerichtlinie.pdf

>Heckenschutz-Merkblatt, Info5, Neue Chancen für die Natur, Region Hannover, Fachbereich Umwelt, Hannover 2002: http://www.hannover.de/content/download/229508/3560153/version/2/file/Heckenschutz-Merkblatt.pdf dort auch „Heimische Gehölze“ und „Gewässerpflege“: http://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Umwelt/Naturschutz/Publikationen/Neue-Chancen-f%C3%BCr-die-Natur

Siehe auch die „Arbeitshilfe zur Anlage und Pflege von Hecken in der Landschaft“ des Landkreises Borken: http://www.kreis-borken.de/fileadmin/internet/downloads/fe66/form-natur/Hecken_in_der_Kulturlandschaft.pdf  oder die „Empfehlungen zur landschaftsgerchten Heckenpflege“ des Landkreises Lüchow-Dannenberg: http://www.luechow-wendland.de/Portaldata/2/Resources/kld_dateien/landkreis/landkreis_dokumente/Empfehlungen_zur_landschaftsgerechten_Heckenpflege.pdf

Siehe auch zu den Schutzfunktionen einer Hecke: http://niedersachsen.nabu.de/tiereundpflanzen/hecken/04716.html  und zur Heckenpflege: http://niedersachsen.nabu.de/tiereundpflanzen/hecken/04719.html

Landschaftsgerechte Heckenpflege – Präsentation: http://www.lueneburg.de/Portaldata/1/Resources/lklg_dateien/lklg_dokumente/6_bauen_und_umwelt/61_umwelt/Landschaftsgerechte_Heckenpflege.pdf

>Hecken-Wertvolle Bestandteile unserer Landschaft, und: Krautsäume sind Lebensräume, Hefte 4 und 7 der Reihe: Naturschutz im Kreis Wesel, Wesel 1994 und 1996 (Landschaftsbehörde und Biologische Station im Kreis Wesel).

>Gehölzschnitt an Straßen, Faltblatt des Landschaftsverbandes Rheinland, Köln 1998; heute -”abgespeckt”- “Zehn Regeln der Gehölzpflege”: Gehölze an Straßen, Gute Pflege – mit Sicherheit, Landesbetrieb Straßenbau NRW, 2009 http://www.strassen.nrw.de/_down/pub_gehoelzpflege.pdf

Broschüren: “Pflanzung von Hecken und Feldgehölzen mit regionalen Artenlisten” und: “Landschaftsgerechte Heckenpflege”, Stiftung Kulturlandpflege, Hannover; http://www.stiftungkulturlandpflege.de/fachinformationen.html

Thomas van Elsen/ Götz Daniel, Naturschutz praktisch, Bioland Verlags GmbH, Mainz 2000.

Hecken planen, pflanzen, pflegen, Eine praktische Anleitung für Landwirte, Bioland Verlags GmbH, Mainz 2006.

E. Jedicke, Biotopverbund, Ulmer Verlag, Stuttgart 1994.

Reinhard Witt, Der Naturgarten, BLV Verlagsgesellschaft, München 2001.

Robert Markley, Hecken, BLV Verlagsgesellschaft, München 2004.

Oleg Polunin, Bäume und Sträucher Europas, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt/M. 1978.

Uwe Westphal, Hecken-Lebensräume in Garten und Landschaft, pala-verlag, Darmstadt 2011.

Zum Widerspruch zwischen den Versprechungen, die Wälder ökologisch bewirtschaften zu wollen, und dem katastrophalen Zustand unserer Wälder -siehe: Peter Wohlleben, Wald ohne Hüter, Im Würgegriff von Jagdinteressen und Forstwirtschaft, Ein Förster erzählt, adatia Verlag, Sankt Augustin 2008. http://www.peter-wohlleben.de/

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Kurzbeschreibungen zu erwähnter Literatur:

Jonathan Safran Foer: Tiere essen.
1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010 (Originaltitel: Eating animals), ISBN 978-3462040449

Tiere essen (englisch Eating Animals) ist ein Sachbuch des amerikanischen Schriftstellers Jonathan Safran Foer, das sich mit den Problemen der Massentierhaltung auseinandersetzt. Das Buch erschien 2009 in den USA und im August 2010 in Deutschland. Die deutsche Übersetzung stammt von Isabel Bogdan, Ingo Herzke und Brigitte Jakobeit.
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Jonathan Safran Foer begann mit seinen Recherchen, als er Vater wurde. Er wollte eine „fundierte Entscheidung darüber treffen, was ich meinem Sohn zu essen gebe.“ Deshalb hat er vieles zusammengetragen, was die derzeitige Praxis in der Landwirtschaft möglichst umfassend beschreibt. Eingehende Nachweise zu den wissenschaftlichen Quellen, auf die sich Foer stützt, finden sich jeweils in den Anmerkungen im Anhang. Alle Angaben beziehen sich vorwiegend auf die Tierhaltung in den USA. Der deutschen Ausgabe ist deshalb neben den Fußnoten des Autors ein zweiter Anhang beigegeben worden, in dem die Sachlage in Deutschland im Vergleich zu derjenigen in den Vereinigten Staaten dargestellt wird. Die Angaben wurden vom Vegetarierbund Deutschland beigesteuert.

Geschildert wird die herrschende Praxis sowohl bei der Ausbeutung der freien Natur, etwa in der Fischerei, als auch in den US-Massentierhaltungsbetrieben und Schlachthäusern. Da seine schriftlichen Anfragen an einen amerikanischen Hersteller und Vermarkter von Fleisch, in denen er sich um eine Betriebsführung bemüht hatte, nicht beantwortet worden waren, verschaffte sich Foer zusammen mit einer Tierschutz-Aktivistin Zugang zu einem Geflügelzuchtbetrieb, um die Verhältnisse in der Putenmast zu beschreiben. Er berichtet über das Leben der Tiere, deren Schlachtung und über die Gefahren von Krankheiten infolge der Massentierhaltung. Dabei stellt er häufig bildliche Vergleiche an. Außerdem betont er mehrmals, wie viele Medikamente in dem Futter der Tiere vorhanden sind und welche Folgen sich im Einzelnen daraus ergeben können, sowohl für die Tiere als auch für die Konsumenten, die die Tiere oder ihre Erzeugnisse verzehren.

Foer weist auf die Probleme und auf die Gefahren der Massentierhaltung hin, fordert jedoch nicht ausdrücklich dazu auf, Vegetarier zu werden.
Rezeption:
Das Buch wurde nicht nur in Deutschland diskutiert und in den Medien überwiegend positiv aufgenommen. Foer sagt, er sei selbst darüber erstaunt gewesen, dass sein Buch „kein bisschen umstritten war“. Dabei stand die Wahrnehmung im Vordergrund, das Buch habe es geschafft, „eine allgemeine Diskussion über Vegetarismus auszulösen, über eine Idee also, die lange Zeit nur einige gern belächelte Ökologen und alte Tanten praktizierten“. Es sei „eine brillante Mischung aus Recherchejournalismus und Autobiografie“. Im Zusammenhang mit dem Dioxin-Skandal Ende 2010/Anfang 2011 um giftige Rückstände in Eiern, Geflügelfleisch und Schweinefleisch, die aus Futtermitteln herrührten, fand das Buch zusammen mit der Neuerscheinung  „Anständig essen. Ein Selbstversuch“ von Karen Duve zunehmend Beachtung. http://de.wikipedia.org/wiki/Tiere_essen

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Maria Rollinger,  Milch besser nicht
Wer wissen möchte, was es mit Milchhexen und der viel zitierten Milchmädchenrechnung auf sich hat, seit wann wir massenhaft Milchprodukte konsumieren, wie lange eine ‘Turbohochleistungskuh’ durchschnittlich lebt, was es mit Klonkühen auf sich hat, und was Wissenschaftler im Auftrag der Europäischen Union zur heutigen Haltung von Kühen sagen, warum Milch nicht mehr sauer wird, sondern verdirbt, was unseren Joghurt vom traditionellen Joghurt unterscheidet, wer auf dieser Erde laktoseintolerant ist und warum, welche Krankheiten mit Milchprodukten in Zusammenhang gebracht werden und schließlich warum wir trotz hohen Milchkonsums unter Kalziummangel leiden, der findet hier Antworten oder die Quellen für weiteres Studium.
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„Ein Lebensmittelkrimi, spannend vom Anfang bis zum Ende“, so die Reaktionen auf das Buch.
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350 Seiten – 21 x 14,8 cm – Broschur, Jou-Verlag, Trier, 1. Auflage 2004, 2. aktualisierte Auflage 2007, 4. Auflage 2011,  ISBN 978-3-940236-00-5
(Preis: 20,00 Euro[D]). http://www.milchbessernicht.de/

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01.05.2013

Von gierigen Agrarkonzernen und willfährigen Abnickern

Michael Brückner

Ständig neue Lebensmittelskandale, Gen-Getreide, milliardenschwere Subventionen, dazu Politiker und Behördenvertreter, die nur noch als Abnicker fungieren: Für den Enthüllungsjournalisten Richard Rickelmann ist das Agrar- und Lebensmittelkartell längst außer Kontrolle. In seinem neuesten Buch warnt er: »Die Branche setzt leichtfertig unser aller Gesundheit aufs Spiel.«

 

Es macht in aller Regel keinen Unterschied, ob man in einem Restaurant in Berlin, Paris oder New York eine Entenbrust bestellt. Was auf den Teller kommt, stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus den Zuchtlinien der thailändischen Bangkok Ranch Group. Nur ein Beispiel für die Gigantomanie des weltumspannenden Agrar- und Lebensmittelkartells. Richard Rickelmann nennt weitere Auswüchse: Ob bei Geflügel, Schweinen oder Rindern – nur wenige Zuchtlinien beherrschten noch den Markt. Die Genetik für Masthähnchen und Legehennen sei im Besitz von lediglich sechs Konzernen.

Unglaublich, aber wahr: Die milliardenschwere Agrar-, Gentechnik- und Lebensmittelbranche ist außer Kontrolle geraten. Die Macht ihrer Lobby ist so unvorstellbar stark, dass sie Regierungen und EU-Behörden zu Abnickern degradiert. Nicht wenige Experten halten dieses Kartell, das von der Europäischen Union Jahr für Jahr mit rund 60 Milliarden Euro subventioniert wird, für gefährlicher als die maroden Banken. Denn letztlich geht es nicht ums Geld – es geht um unser aller Gesundheit. Der Titel des brisanten Enthüllungsbuches bringt es auf den Punkt: »Tödliche Ernte«. Richard Rickelmann, der vor einigen Jahren den López-Skandal bei VW aufdeckte, ist überzeugt, dass uns das kranke Agrar- und Lebensmittelkartell über kurz oder lang vergiftet.

Gen-Getreide, antibiotikaverseuchtes Geflügel und Milliarden an Steuergeldern, mit denen die Produktion von Lebensmitteln subventioniert wird, die später im Müll landen – das sind nur einige der Symptome dieses kranken Systems. Von den Subventionen profitierten vor allem jene Agrarfabriken und Großbetriebe, die den Trend zur Industrialisierung der Landwirtschaft wesentlich geprägt haben, weiß Rickelmann. Ohne diese Milliardentransfers wären viele dieser Betriebe gar nicht überlebensfähig. Rickelmanns Buch ist daher nicht zuletzt ein engagiertes Plädoyer für eine Abkehr von der Gigantomanie und die Rückkehr zu einem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und Lebensmitteln.

Denn die Gier ist offenbar nicht nur in den Finanzkonzernen ausgeprägt. »Ackerland und Tiermast sind zu Spekulationszielen von Großinvestoren geworden. In dieser Branche hat sich eine Wachstumsgier ausgeprägt, die jedes Augenmaß vermissen lässt«, schreibt der Autor. Das Schwein und das Geflügel seien zu einem Synonym für Tierleid geworden – gemästet für den schnellen Gewinn, geschunden für die Sonderangebote beim Discounter. Rickelmann schreibt in diesem Zusammenhang von der »Frankenstein-Industrie«, die diese Barbarei zu verantworten habe.

Der Journalist nennt die Namen besonders rücksichtsloser Konzerne. Dazu zählt aus seiner Sicht unter anderem Monsanto. Der börsennotierte US-Konzern produziert nicht nur Saatgut und Herbizide, sondern bedient sich seit den 1990er Jahren auch der Biotechnologien zur Erzeugung gentechnisch veränderter Früchte. Der Name »Monsanto« stehe für Skrupellosigkeit und Korruption, für globale Umweltvergiftung und Betrug, schreibt Rickelmann. Die »Chemiemanager sind berüchtigt für ihr zynisches und menschenverachtendes Denken. Sie ignorieren gesetzliche Vorschriften, vertuschen Umweltkatastrophen, mauscheln mit Aufsichtsbehörden und Regierungen, nehmen Studien über dramatische gesundheitliche Folgen ihrer hochgiftigen Chemikalien unter Verschluss und verlangen von Wissenschaftlern geschönte Gutachten«, heißt es in dem brisanten Sachbuch.

Probleme seitens der Behörden brauchen die Konzerne nicht zu befürchten, denn die Manager von Monsanto wissen ihre Macht gezielt einzusetzen. Die Abnickerbehörden der EU plapperten unkritisch die Monsanto-Aussagen nach, beschreibt Rickelmann das »Amigo-System« in der Agrar- und Lebensmittelbranche. »Es ist schon erschreckend, wie leicht es Konzerne haben, sich in der EU die Verwertung ihrer gentechnisch veränderten Pflanzen genehmigen zu lassen. Einwände von Experten in den Mitgliedsländern Österreich, Belgien und Deutschland wurden schlichtweg ignoriert«, schreibt der Autor. Arrogant hätten die EU-Prüfer ihre österreichischen Kritiker abblitzen lassen.

Von all dem soll der Verbraucher natürlich wenig, am besten gar nichts mitbekommen. Ihm spielt man in offenkundiger Verblödungsabsicht die heile Welt vor. Deshalb leisteten sich die Landwirtschaftsverbände mit dem Deutschen Landwirtschaftsverlag in Münster eine eigene Propagandamaschine, die zum einen für die Mitgliederbindung an den Verband sorgen und zum anderen den Menschen eine Welt vorgaukeln soll, die es tatsächlich gar nicht gebe, kritisiert Rickelmann.

Immerhin ist der Verlag dabei sehr erfolgreich. Das Magazin Landlust verzeichnete im ersten Quartal 2013 eine Auflage von rund 1,1 Millionen Exemplaren. Das Blatt sei für konfliktscheue Leser konzipiert. Es blende die Probleme der Landwirtschaft einfach aus und berichte stattdessen über höhensichere Bergschafe und »Die Wiege der Gartenzwerge«.  http://info.kopp-verlag.de/drucken.html;jsessionid=682C7D1A412CEA5551E35A569D89B9B3?id=16573

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Dagmar von Cramm / Martin Kintrup
Vegetarisch genießen
192 Seiten, mit ca. 250 Farbfotos
Format: 21,0 x 27,0 cm, Hardcover
19,99 ¤ (D)
ISBN: 978-3-8338-0479-3
Rund 6 Millionen Vegetarier leben in Deutschland, davon viele“Teilzeit-Vegetarier“, dieganz bewusst nur wenig Fleisch essen und
dabei besonderen Wert auf die Qualität vonLebensmitteln setzen.Deshalb sind die rund 200 Rezepte in diesemBuch: fix und ausgewogen für den Alltag,
besonders und raffiniert für das Genusskochen am Wochenende oder für Gäste und schmecken dem Fleischesser und Teilzeit-Vegetarier genauso
wie dem überzeugten Fleisch-Verzichter. Internationale Lieblinge all over the world mit Schwerpunkt auf den großenfleischarmen Küchen: Mittelmeer, Asien
und Indien finden sich neben good oldHausmannskost, Klassiker der vegetarischen Küche neben aufregender Cross-over-Küche.

Der Theorieteil informiert über gesunde Ernährung und wertvolle Lebensmittel. Ein warenkundliches Vegetarier-Food-Lexikon zum Nachschlagen
schließt sich an den Rezeptteilan und gibt wertvolle Tipps zu Einkauf und Lagerung und Haltbarkeit und die wichtigsten kückenpraktischen Basics.
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GRÄFE UND UNZER VERLAG, München 2009.
Internet: http://www.gu.de/buecher/kochbuecher/vegane-vegetarische-kueche/6113-Vegetarisch-geniessen/

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Björn Moschinski
Hier & jetzt vegan
Marktfrisch einkaufen, saisonal kochen

Gebundenes Buch, Pappband, 144 Seiten, 21,0 x 26,0 cm
ca. 85 Abb.
ISBN: 978-3-517-08825-9
€ 17,99 [D]
Südwest Verlag München 2013

Vorwort: Begrüßung Patrick Baboumian
Schon als Kind lernen wir eine antithetische Beziehung zwische gesundem und leckerem Essen. Was gesund ist, schmeckt nicht, was schmeckt, ist meistens nicht gesund. Und wenn wir erwachsen werden, dann wenden wir dieses Denkmuster auch auf andere Eigenschaften von Essen an. Zum Beispiel sind Lebensmittel, die unter ökologischen Bedingungen hergestellt wurden, teurer als ihre Nicht-Öko-Pendants. Doch muss das wirklich so sein?
Der Wechsel zu einer veganen Ernährung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer ökologisch vertretbaren und nachhaltigen Lebensweise dar. So kann jeder Einzelne einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der gesamten Gesellschaft leisten und das mit überschaubarem Aufwand. Wenn man gut informiert ist, dann stellt man fest, dass die vegane Küche zugleich eine durchaus erschwingliche Alternative zur gemeinen Mischkost darstellt. Zudem ist eine vegane Ernährung ein guter Schutz vor nahezu sämtlichen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs. Doch obwohl das so ist, warum sind es dann immer noch so wenige Menschen, die die Vorteile der veganen Lebensweise für in Anspruch nehmen?
Es ist eben der in der Kindheit gelernte Irrglaube, dass das, was gesund ist, nicht lecker sein kann. Und deshalb bin ich unendlich dankbar, dass es Menschen wie Björn Moschinski gibt. Björn kämpft tagtäglich mit viel Herzblut gegen diese Voreingenommenheit. Mit seiner Küche und seinen Kochbüchern sowie seinen öffentlichei Auftritten zeigt er, dass eine ökologisch, gesundheitlich und ethisch bewusste Küche erschwinglich und vor allen Dingen unverschämt lecker ist.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem inspirierenden Kochbuch und vor allem einen guten Appetit beim genussvollen Nachkochen der verführerischen Rezepte.
Ihr Patrik Baboumian (stärkster Mensch Deutschland, 2011/12)
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“Das ganze Jahr über vegan genießen, ganz einfach und lecker: Björn Moschinski, der bekannteste vegane Koch der Szene, liefert über 60 neue Rezeptideen, die nicht nur für köstliche Abwechslung auf dem Teller sorgen, sondern auch mit saisonalen Zutaten ganz leicht zuzubereiten sind. So findet jeder das passende Gericht für jede Jahreszeit, jeden Anlass und jeden Geschmack! Der vermeintliche Verzicht wird damit zum nachhaltigen Genusserlebnis und begeistert auch alle, die zeitweilig eine Ernährungsalternative suchen.”
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Björn Moschinski
Björn Moschinski ist mit 14, nach einem Artikel in der BRAVO, Vegetarier geworden, ein Jahr später Veganer. Auf Demos hat er dann schnell gemerkt, dass niemand glauben wollte, wie schmackhaft veganes Essen ist. Also begann er für andere zu kochen. 2001 gründete er sein eigenes Unternehmen, Herbivore Catering, ab 2005 folgten Praktika in der regulären À-la-carte-Gastronomie. Im Münchner Zerwirk wurde er 2007 schon nach kurzer Zeit Souschef, 2008 schließlich Chefkoch im veganen Restaurant La Mano Verde in Berlin. 2011 konnte Björn Moschinski ein lange gestecktes Ziel verwirklichen und eröffnete mit dem Kopps sein eigenes Restaurant, ebenfalls in Berlin. Das Kopps bietet stilvolles Ambiente und gutbürgerliche Küche zu fairen Preisen. Moschinski wir als kompetenter, sympathischer Gesprächspartner in Print-, Online- und TV-Medien geschätzt. 2011 erschien sein erstes Kochbuch „Vegan kochen für alle“. http://www.bjoernmoschinski.de/ und: www.kopps-berlin.de

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derWestenhttp://www.derwesten.de/thema/irrtuemer-des-lebens/ohne-fleisch-mangelerscheinungen-zehn-irrtuemer-ueber-vegetarier-id7742246.html

Ernährung

Ohne Fleisch Mangelerscheinungen? Zehn Irrtümer über Vegetarier

21.03.2013 | 07:38 Uhr

Ohne Fleisch Mangelerscheinungen? Zehn Irrtümer über Vegetarier
Die „Nationale Verzehrs Studie“ hat ergeben, dass eine vegetarische Ernährungsweise gesünder ist als eine Fleischmischkost.Foto:

Kein Fleisch, keine Wurst, kein Fisch! Was kann man dann noch essen außer Beilagen und Salat? Die meisten Menschen haben ein ganz falsches Bild vom Vegetarismus. Der Ernährungswissenschaftler Dr. Detlef Pape klärt die größten Irrtümer zum Thema vegetarische Ernährung.

Braucht der Mensch überhaupt Fleisch? Ist eine vegetarische Ernährung besser für die Umwelt? Kann ich durch eine vegetarische Ernährung alle wichtigen Nährstoffe zu mir nehmen? Und macht eine vegetarische Ernährung überhaupt satt? Vielen ist der Vegetarismus fremd. Der Ernährungswissenschaftler Dr. med. Detlef Pape klärt Irrtümer auf, und gibt Antworten auf Fragen rund ums Thema.

Ist vegetarisches Essen grundsätzlich gesünder?

Das stimmt nicht in jedem Fall. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen leben Vegetarier zwar ein klein wenig länger. Und die „Nationale Verzehrs Studie“ hat ergeben, dass eine vegetarische Ernährungsweise gesünder ist als eine Fleischmischkost.

Das liegt nach Angaben von Dr. Pape daran, dass Fleisch zu viel gesättigte Fettsäuren enthält, die lagern sich bei einem übermäßigen Fleischverzehr in den  Zellen ab, und führen so zu einer Insulinresistenz, einer Vorstufe der Zuckerkrankheit. Vegetarier haben dieses Problem nicht, sie nehmen hauptsächlich ungesättigte Fettsäuren zu sich.

Dennoch kann Vegetarismus in Verbindung mit einer zu einseitigen Ernährung zu Mangelerscheinungen führen.

Haben Vegetarier häufig Probleme mit Mangelerscheinungen?

Stimmt nicht! Normalerweise haben Vegetarier keine Probleme mit Mangelerscheinungen. „Allerdings hängt das vom Kenntnistand des jeweiligen Vegetariers über seine Nahrungsmittel ab“, erklärt Detlef Pape. Für eine ausgewogene Ernährung sind zum Beispiel verschiedene Getreide notwendig. Wer auf vegetarisches Essen umsteigt, sollte sich also vorher gut über solche Grundsätze informieren.

Besonders Frauen die sich vegetarisch Ernähren, müssen während ihrer Periode darauf achten, dass sie zusätzlich Eisen und Zink zu sich nehmen. Denn obwohl Sonnenblumenkerne, Eier und Linsen viel davon enthalten, durch die Ballaststoffe diesen nicht richtig aufnehmen. Streng vegetarischen Frauen in den Wechseljahren empfiehlt der Ernährungswissenschaftler zusätzlich Vitamin D3 einzunehmen, um eine Osteoporose zu verhindern.

Bleiben Vegetarier eher schlank?

Macht vegetarisches Essen genauso satt wie fleischhaltiges?

Auch wenn viele Vegetarier behaupten, ihr Essen mache genauso satt, ist das falsch. Erhitztes Eiweiß bleibt länger im Magen, der Körper braucht lange, um es zu verdauen. Ein Schnitzel kann bis zu sechs Stunden im Magen bleiben, bis es vollständig verdaut ist. Noch länger brauchen nur Bratheringe, die verdaut der Magen bis zu acht Stunden. Aus dem Grund hält das Sättigungsgefühl länger an als bei Reis und Gemüse.

I st vegetarisches Essen besser für die Figur?

Das ist natürlich ein Irrtum. Denn Schokolade, Pudding, Sahne und Käse sind auch vegetarisch, jedoch hat der einseitige Verzehr von „Käse-Makkaroni-Auflauf “ drastische Auswirkungen auf die Figur. Da ist mageres Fleisch deutlich besser. „Bei allen Ernährungsformen kommt es immer auf die Menge an , in der man etwas isst“, rät der Ernährungswissenschaftler. Auch Vegetarier können Probleme mit Übergewicht bekommen.

Sollte man Kinder vegetarisch ernähren?

Generell wird Eltern zwar geraten, ihrem Kind ein bis zweimal die Woche Fleisch zu geben, um einem Eisenmangel vorzubeugen. Wer stattdessen auf eisenhaltige Tabletten setzt, sollte vorsichtig sein: Sie können starke Magenschmerzen verursachen. Allerdings haben erfahrene  Vegetarier die Möglichkeit ihren Kinder beispielsweise (ebenfalls stark eisenhaltige) Haferflocken mit Fruchtsaft zu geben, „durch das Vitamin C wird die Aufnahme von dem Eisen verstärkt“,erklärt Dr. Pape. Im dem Fall könnten auch kleine Kinder auf Fleisch verzichten.

Vegetarische Ernährung in der Schwangerschaft?

Schadet eine vegetarische Ernährung in der Schwangerschaft dem ungeborenen Kind?

Eine rein vegetarische Ernährungsweise absolut unproblematisch für das Kind. Es sollte darauf geachtet werden, dass die schwangere Frau keinen Jodmangel erleidet , der hat schwere Folgen für das ungeborene Kind. Jedoch betrifft das nicht nur Vegetarierinnen, sondern alle schwangeren Frauen. Ernährungswissenschaftler raten Frauen dringend zu einem Ergänzungsmittel, Kinder können ansonsten mit verdickten Schilddrüsen  auf die Welt kommen. Außerdem kann das Gehirn nicht richtig ausreifen, Jodmangel kann also sogar den IQ des Kindes stark beeinträchtigen.

Ist der plötzliche Verzicht auf Fleisch schädlich?

Ein verbreiteter Irrtum! Der Mensch war immer schon ein „Allesesser“. Schon vor 20.000 Jahren habe die Menschen sich während der Eiszeit, über Jahre von Wurzeln und anderem Wintergemüse ernährt. „Der Mensch ist noch aus früheren Zeiten gewohnt, für längere Zeit auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten“,  so Dr. Pape. Braucht der Körper dann überhaupt Fleisch? Nein. Fleisch ist reiner Luxus und für unseren Körper nicht zwangsläufig notwendig. Es gibt ganze Bevölkerungsgruppen in Indien oder China die überhaupt kein Fleisch essen.

Ist vegetarisches Essen teurer?

Vegetarisches Essen ist genauso umweltschädlich wie Fleisch?

Das ist falsch. Natürlich schadet  der Transport von Obst und Gemüse aus dem Ausland nach Deutschland der Umwelt. Allerdings steht das in keinem Verhältnis zu der Umweltschädlichkeit von Fleisch. Dafür gibt es viele Beispiele: Für ein Kilo Rindfleisch müssen 15.000 Liter Wasser verbraucht werden, damit könne man ein Jahr täglich duschen, wie Forschungen des „Worldwatch Institute“ ergaben. Wälder werden abgeholzt für den Anbau von Tierfutter oder um die Tiere zu halten. „Es gibt noch viele weitere Gründe, das soll jedoch nicht bedeuten, dass niemand mehr Fleisch essen darf“, so der Ernährungswissenschaftler. Es sei jedoch wichtig, dass die Menschen bewusster ihre Lebensmittel einkaufen und essen, betont Dr. Pape.

Vegetarisches Essen ist teurer und aufwändiger?

Wenn man von Massentierhaltung absieht, ist das falsch. Gutes Fleisch ist sehr teuer und Billig-Fleisch schadet der Gesundheit. Auch ist die Zubereitung einer vegetarischen Mahlzeit nicht, wie viele behaupten, aufwändiger. Doktor Detlef Pape ist sich sicher: das ist Gewohnheitssache!

Als Leistungssportler kann man kein Vegetarier sein?

Ein weit verbreiteter Irrtum ist die Annahme, Leistungssportler müssten regelmäßig Fleisch essen, damit sie genügen Eiweiß zum Muskelaufbau bekommen. – Weit gefehlt! Auch Leistungssportler können sich rein vegetarisch Ernähren, wichtig ist nur dass sie ihren Bedarf decken. Sie sollten zu Beispiel mehr Nudeln oder Basmatireis essen, die enthalten viel Kohlenhydrate und sind wichtig für den Energieverbrauch. „Gut für den Eiweißbedarf sind beispielsweise Hülsenfrüchte, die enthalten mehr Eiweiß als ein Schnitzel“, sagt Doktor Pape.

Laura Senkbeil

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„Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka“
Charles Patterson („Eternal Treblinka“)
Deutsch von Peter Robert. Ca. 320 Seiten. Fadenheftung. Fester Einband.
Zweitausendeins Versand Dienst GmbH, Frankfurt am Main, Ferdinand-Porsche-Str. 37-39, 60386 Frankfurt am Main, Telefon: 069-420800-0; (leider nicht im normalen Buchhandel erhältlich, Ladengeschäfte in einigen Städten; Internet: www.zweitausendeins.de )

VERLAGS-REZENSION:
Jetzt erscheint Charles Pattersons umstrittenes Buch über die Ursprünge des industrialisierten Tötens. Von der Massenhaltung und Versklavung der Tiere führt ein direkter Weg hin zur industriellen Massenschlachtung. Patterson zeigt, wie schon früh Mechanismen der Tierhaltung und -behandlung auf Menschen übertragen wurden. Patterson erklärt außerdem, warum Henry Ford 1938 in Detroit den höchsten Nazi-Orden erhielt, wie es kam, dass amerikanische Stiftungen die deutsche Rassefor- schung über Jahre großzügig finanziell unterstützten, warum ein US-Forscher wissenschaftlicher Berater für das erste Gas- kammer-Vernichtungsprogramm der Nazis wurde, wie Himmler vom Geflügelzüchter zum Menschenzüchter und -vernichter wurde u.a. Er widmet sein Buch dem Literaturnobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, der den erschütternden Satz schrieb: „Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka.“

Die Zivilisationskritik, die der Sozialhistoriker Charles Patterson in diesem Buch vorlegt, ist radikal und bedrückend.

Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Verhältnisses von Mensch und Tier. Patterson legt dar, dass die großen Schritte in diesem Verhältnis, Domestizierung von Haustieren, ihre Abrichtung zu willenlosen Arbeitssklaven, der allmähliche Übergang zu Massenzucht und Massentierhaltung, das industrielle Töten am Fließband in Schlachthoffabriken einer niemals unterbro- chenen Linie und Logik folgen, einer Logik der stetigen Verrohung. Ihren Kulminationspunkt erreicht diese Entwicklung im 20. Jahrhundert. Was wir nicht wahrnehmen und begreifen wollen:

Es gibt einen direkten Weg, der von den gewaltigen Großschlachthöfen Chicagos Ende des 19. Jahrhundert zu den Vernich- tungslagern der Nazis führt. Patterson zeigt, die Routinen des Genozids schreiben die Routinen des Massenmord an den Tie- ren fort. Die empathielose Rohheit, die unsere Zivilisation über Jahrtausende im Verhalten zu Tieren eingeübt hat, schlägt in Belzec, Maidanek, Hadamar, Sobibor und Treblinka auf die Zivilisation zurück und wendet sich nun gegen die Genossen der eigenen Gattung. Was in der Tierzucht erprobt war, kehrte im Rassenwahn der Eugenik zurück. In Eisenbahnwaggons, die für den Tiertransport gebaut worden waren, wurden die Juden in den Osten deportiert.

Der Stacheldraht wurde zuerst im wilden Westen um die großen Tierherden gezogen, bevor er zum Symbol für Konzentra- tionslager wurde.

Die Baracken vom Typ „OKH 260/9“, in die die Häftlinge in Auschwitz gepfercht wurden, war der Normtypus eines Pferde- stalls. Ihren Vorbildern, den Schlachthöfen, gleichen die Konzentrationslager bis in Details. Patterson erklärt außerdem,
–  „warum der Weg nach Auschwitz durch Amerika führte“,
–  an welchen US-Gesetzen sich die Nazis ein Beispiel nahmen,
–  warum ein US-Forscher wissenschaftlicher Berater für das erste Gaskammer-Vernichtungsprogramm der Nazis wurde,
–  wie Himmler vom Geflügelzüchter zum Menschenzüchter und -vernichter wurde u.a.

Der Holocaust hat die Überlebenden und ihre Angehörigen sensibel gemacht für das Leid, das Menschen einander zufügen – aber auch für die Qualen, die tagtäglich Milliarden von Tierenerfahren.

Charles Patterson widmet sein Buch dem Literaturnobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, der den erschütternden Satz schrieb: „Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka“.

Charles Patterson: „Ich hoffe sehr, dass dieses Buch Menschen sensibilisiert für die Mentalität, die zum Holocaust geführt hat, und dass es dazu beiträgt, dass so etwas nie wieder geschieht. Ich hoffe auch, dass das Buch unserer Gesellschaft dabei hel- fen wird, die furchtbare Behandlung von Tieren zu begreifen, Verantwortung zu übernehmen und unsere Arroganz gegenüber der Erde und all ihren Bewohnern zu erkennen. Ich wünsche mir, dass die Diskussion des Buches dazu beiträgt, das Ausmaß an menschlichem und tierischem Leiden in der Welt zu reduzieren.“  http://www.tierschutz-landwirtschaft.de/html/lese-hor-tipps.html  und: http://www.mediazeit.de/tierdach/news_seite/buchtipps/patterson.shtml  und: http://www.vebu.de/alt/aktuelles/2005/Buchbesprechung__Fuer_die_Tiere_ist_jeden_Tag_Treblinka.htm