Ein Leserbrief der EJZ vom 02.03.2019
Kahlschlag ein Unding
▶ Betrifft: Radikale Heckenentfernung
in Zadrau
Von Sägelärm am 11. Februar aus
dem Haus gescheucht, entdeckte
ich drei Männer beim Beschneiden
einer langen und dichten
Hecke. Auf meine Nachfrage, ob sie wüssten, dass dort Vögel nisten und Schutz finden, erhielt ich zur Antwort, dass nur ein wenig vom Rande ausgedünnt werden solle. Als Auftraggeber wurde mir der Bürgermeister genannt. Am 14. Februar fand ich nach meiner Rückkehr – ich verbringe nur noch wenig Zeit im Wendland – eine fast vollständig entfernte Hecke. Es fehlten die meisten Bäume einschließlich eines großen alten Obstbaumes.
Naiverweise hatte ich den Lügen des „leichten Randbeschnitts“ geglaubt und bin nun fassungslos angesichts dieser Zerstörungswut: Worin liegt der Sinn? Angesichts von Dürre und Artensterben geht es mittlerweile um jeden Vogel, um jeden Baum, um jede Biene, sodass ein solch gefühlloser Kahlschlag einfach ein Unding ist. Wird gezielt die Versteppung Westeuropas angestrebt, wo nur noch Krähen, Elstern und Waschbären gedeihen?
Zur KLP höre ich immer wieder, wie schön das Wendland doch „noch“ sei. Ich habe die
massakrierte Hecke dokumentiert und werde die Fotos zeigen. So würde ich gern eine Initiative
gründen nach Christian Ströbeles (Grünen-MdB) Vorbild bezüglich des Berliner Vereins „Bäume am Landwehrkanal.“
Catrin Porsiel,
Zadrau