Archiv für den Autor: Jürgen Kruse

Artenschutz braucht Biotopverbundlinien wie Hecken und Krautsäume

BBU fordert mehr Schutz der Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten

(Bonn, Berlin, 22.05.2013): Anlässlich des internationalen Tages der biologischen Vielfalt (22.05.2013, www.cbd.int/idb) hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zur verstärkten Förderung des Artenschutzes aufgerufen. „Natürliche Lebensräume werden für Tier- und Pflanzenarten immer knapper. Der Schutz der Artenvielfalt muss einen höheren Stellenwert bekommen“, so Udo Buchholz vom Vorstand des BBU.

Der BBU sieht nach wie vor beim enormen Flächenverbrauch für Bebbauungspläne aller Art sowie für den Fernstraßenbau Gefahren für die Artenvielfalt. Da die vorhandenen Flächen nicht vermehrt werden können, ruft der BBU zum sparsamen Umgang mit Flächen auf. Feuchtgebiete und Streuobstwiesen, aber auch Hecken in der freien Landschaft und schützenswerte Brachflächen, müssen vor der Bebauung bewahrt werden. Der Straßenbau muss gebremst, der Bahn- und Busverkehr muss ausgeweitet werden. http://www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202013/22.051.13.html

In der Landwirtschaftspolitik setzt der BBU auf den Bio-Landbau, der durch den Verzicht auf chemische Keulen den Artenschutz fördert. Zudem spricht sich der BBU gegen den Einsatz von genmanipulierten Pflanzen und für alte, regional bedeutsame Gemüse- und Obstarten aus.

Aktuell zur Gartensaison empfiehlt der BBU im Gartenbereich auf den Einsatz von Torf zu verzichten. Auch in der Bundesrepublik werden noch immer Tier- und Pflanzenarten durch den Torfabbau in Moorgebieten bedroht. Torf sollte im Gartenbereich nicht mehr zum Einsatz kommen. Zudem sollte im heimischen Garten auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden.

International spricht sich der BBU zum internationalen Tag der biologischen Vielfalt u. a. für den Schutz der Regenwälder und der Meere aus. „Die Abholzung der Regenwälder und die Vergiftung der Meere müssen gestoppt werden“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.
Zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben im Natur- und Umweltschutz ruft der BBU die Bürgerinnen und Bürger zur Mitarbeit in Bürgerinitiativen auf. Der BBU unterstützt auch die Gründung neuer Bürgerinitiativen. Anregungen enthält der elektronische Newsletter des BBU, der kostenlos bezogen und auch im Internet gelesen werden kann. Kontakt und weitere Informationen unter www.bbu-online.de und 0228-214032.

Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.


Hecken, Wallhecken, Baumreihen zerstört….

 

Hecken, Wallhecken, Baumreihen zerstört….

Haben Landschaftsschänder freie Hand? – Naturschutz eine Farce?

Von Heckenschutz | Juni 30, 2011

„Landschaftsschänder am Werk“

Besonders prägende Hecke ohne Genehmigung zerstört

Drethem (bvo). Sichtlich getroffen berichtet Rolf Liebeneiner, 69-jähriger Forstamtmann im Ruhestand, von einer Entdeckung, die er Mitte März 2011 in der Gemarkung Drethem in Lüchow-Dannenberg machen musste: „Auf einem Acker in der welligen Endmoränenlandschaft stand eine besonders landschaftsprägende Hecke mit rund 40 Jahre alten oberständigen Eichen. Diese Eichen waren in rund 2 Meter Höhe gefällt. Der Verdacht fiel sofort auf vorbereitende Rodung, weil man die Stubben leicht mit einem Bagger entfernen kann. Am 18. April erstattete ich bei der Kreisverwaltung Anzeige, da die ersten Eichenstubben bereits gerodet waren. Mir wurde von der Abteilung Natur und Landschaftspflege bestätigt: Die Fläche liegt im landschaftsschutzgebiet, und eine Genehmigung zur Beseitigung der Hecke liegt nicht vor. Etwas später wurde mir mitgeteilt, dass der Verursacher festgestellt werden konnte, ein Verbot der Rodung wurde ausgesprochen, Sanktion wären eingeleitet“. „Gut gelaufen“, dachte der ehema lige Förster aus Weitsche: „Da habe ich ja noch rechtzeitig reagiert!“    Zu früh gefreut: „Am 26. April wurde der Busch der Hecke gehäckselt, und bereits am selben Abend war die Hecke komplett verschwunden. Am 27. April dann habe ich bei der Landkreisverwaltung erfahren, das „heute ein Termin in dieser Sache stattfindet“, berichtet Liebeneiner, der der Sachbearbeiterin entgegnet: „Diesen Termin können Sie sich sparen: Die Hecke wurde bereits vollständig beseitigt!“. „Naja, die Eichenstubben hätten ja sowieso nicht mehr ausgetrieben“, hätte die die zuständige Sachbearbeiterin geantwortet, so erinnert sich Liebeneiner, der kritisiert: „Vom 18. April (wo die Anzeige erfolgte) bis zum 26. April ist von der Be hörde nichts Entscheidendes unternommen worden, um die Rodung zu verhindern“. Liebeneiner: „Dieser traurige Verlauf ist mehr als bedauerlich: Er ermutigt sogar potentielle Nachahmer“, befürchtet der pensionierte Forstmann.    Liebeneiners Fazit: „Es wird immer wieder betont, dass „Landwirte die Landschaftspfleger der Nation“ seien. In diesem Fall war ein Landschaftsschänder am Werk, der vom Amt nicht gestoppt wurde!“ Da die Hecke „widerrechtlich“ entfernt wurde, fordert Liebeneiner: „Es sollte selbstverständlich sein, dass diese Hecke an derselben Stelle wieder angepflanzt wird. Wachsamkeit und Umsicht des mündigen Bürgers sollte zukünftig helfen, solche Umweltfrevel zu verhindern!“

Bereits vorbereitet zum illegalen Roden: Die Eichen in der Hecke sind auf zwei Meter Höhe gefällt, um sie mit dem Lader zu entfernen. Fotos: Liebeneiner

Vollendete Tatsachen: Wo einst die landschaftsprägende Hecke stand, ist nur noch blanke Ackerfläche zu sehen.

Zeitung vom 5.6.2011

Wie so oft in den letzten Jahren werden Umweltschützer -auch im Landkreis Lüchow-Dannenberg- hingehalten. Der Naturschutz hat keine Lobby. Wozu sind die Naturschutzbeauftragten und die Untere Naturschutzbehörde des
Landkreises in Lüchow eigentlich da? Der Ort der Landschaftsschändung liegt im Naturpark “Elbufer-Drawehn” an der Elbe
in der Samtgemeinde Elbtalaue.

Nur wenn Bürger wachsam sind und zusammen mit dem Arbeitskreis Heckenschutz und der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (www.anu-wendland.de) sich konkret wehren, können die restlichen Hecken, Wallhecken, Baumreihen und Biotopverbundlinien gerettet werden! Die Übergriffe -motiviert durch das Profitstreben der Massentierhaltung und Industrielandwirtschaft- auf “unsere” Lebensumwelt nehmen zu!

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Landschaftszerstörung in Lüchow-Rehbeck (Wendland) ohne Ende?

10. November 2011
Seit Jahren zerstört ein Großagrarier in Lüchow-Rehbeck systematisch die Baum- und Heckenlinien. Anwohner und Arbeitskreis Heckenschutz haben seit Jahren bei der Unteren Naturschutzbehörde (Kreisverwaltung Lüchow-Dannenberg), bei der Landwirtschaftskammer, bei der Polizei usw. die Beobachtungen vorgetragen und Anzeigen gemacht. Belegfotos wurden vorgelegt. Die Verwaltung verfügt über Luftbildkarten und weitere Unterlagen/Informationssysteme (u.a.: “Feldblockfinder” Niedersachsen),
die das Ausmaß der Zerstörungen genau belegen! Dennoch sah man jahrelang keine Gegenwehr, keine Konsequenzen!

Nun hat ein Mitarbeiter des “Arbeitskreises Heckenschutz” den landwirtschaftlichen Betrieb (am 9. August 2011) “auf frischer Tat ertappt” und die Landschaftsverschandelung live mitfilmen können! Eine ganze Baum-Heckenlinie wird gerodet. Die Baumstümpfe werden mit der Hilfe eines Baggers in einem Erdloch versenkt. Ein Traktor zieht mit einer Egge den Boden glatt und nun ist die Grundlage für mehr EU-Fördergelder gesichert? Ist so Subventionsbetrug möglich? Kennen die EU-Behörden die Folgen ihrer naturfeindlichen Agrarförderung? Was tun die örtlichen Naturschutzbehörden, die Landwirtschaftskammer, die Polizei, die EU in diesem Fall?? Was folgern die Kommunalpolitiker in Lüchow-Dannenberg, die Naturschutzbeauftragten daraus?
Hier geht es zum Film:

http://www.youtube.com/watch?v=gD-4JC074Kg&feature=player_detailpage

Film: Rolf Liebeneiner

Wir werden die Angelegenheit verfolgen und weiter berichten!

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Sandsturm als Folge fehlender Hecken

 

Winderosion im Emsland nach starkem Wind

Winderosion im Emsland nach starkem Wind

pm BOCKHORST. Die Zerstörung der letzten Windschutzstreifen auf den Äckern ist aus Sicht des Arbeitskreises Heckenschutz aus Bockhorst der Hauptgrund für den Sandsturm, der am Donnerstag über weite Teile des Emslands gezogen ist. Beim Abgang der Ackerkrume zeige sich der „Irrweg der Agrarindustrie besonders krass”, so Jürgen Kruse vom Arbeitskreis in einer Pressemitteilung. Zu viele Massentierställe mit dem Entsorgungsnotstand für Tierexkremente (Gülle, Kot) und die Maismonokulturen auf riesigen landwirtschaftlichen Flächen sowie die gleichzeitige Zerstörung der letzten Wallhecken und Hecken führten bei solchen Wetterlagen mit Sturm zu einem starken Abtransport der Ackerkrume. Da die Flächen gerade reichlich mit Gülle, Gärresten und Geflügelexkrementen versorgt worden seien, könnten sich mit der großflächig abgehenden Humusschicht auch Keime, Antibiotikareste und Tierbestandteile über das Land verteilt haben! Die großflächige gesundheitliche Beeinträchtigung der Bevölkerung werde einfach hingenommen. http://biotopfonds.de/pressespiegel/sandsturm-als-folge-fehlender-hecken/

„Sandsturm“ auf der A 31 im Emsland qm 18.4.2013 als Folge fehlender Hecken und Wallhecken (Biotopverbundlinien) – Foto: J. Kruse

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subventionsbetrug?

BUND: schwere Vorwürfe gegen Landwirte / Landvolk wiegelt ab – Von Stephan Voigt

Foto zum Artikel: Subventionsbetrug?
Der Zustand und das Vorhandensein, beziehungsweise das Nicht-Vorhandensein, von Wegeseitenrändern war mehrfach Thema. BUND-Kreisvorsitzender Manfred Radtke übt jetzt erneut Kritik an Landwirten

29.01.2012 – …..
Landkreis Rotenburg. 
Verstoß gegen EU-Recht und subventionsbetrug:
Die Anschuldigungen, die der Rotenburger BUND-Vorsitzende Manfred Radtke erhebt, wiegen schwer. Der Landvolk-Geschäftsführer Carsten Hipp hingegen wiegelt ab.


Radtke geht es um die Grenzen von Feldblöcken einer Gemeinde im Landkreis, die deutlich über die katasteramtlichen Grenzen hinausgehen. Um welchen Ort es sich handelt, möchte der BUND-Vorsitzende nicht öffentlich gemacht wissen: „Das Problem ist ja ein generelles.“

Hintergrund ist, dass seit einigen Jahren bei der Ermittlung der Flächen, für die Landwirte EU-Direktzahlungen erhalten, diese Areale nur noch anhand von Luftaufnahmen ausgewertet werden. Darauf zu sehen sind die Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden, nicht aber die katasteramtlichen Grenzen. Radktes Vorwurf besteht darin, dass Landwirte zuviel Fläche landwirtschaftlich nutzen, dadurch öffentliches Land bewirtschaften und dafür auch noch mehr Direktzahlungen erhalten.

Radtke hatte Anfang Januar an die Landwirtschaftskammer in Bremervörde geschrieben und von dort – so steht es in seinem Brief, der der Rundschau vorliegt – die Antwort erhalten, dass nur noch die anhand von Luftbildern digitalisierten Feldblockgrenzen, nicht aber die katasteramtlichen Grenzen, eine Rolle spielen. Das ließ Radtke nicht ruhen und so wandte er sich an die Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in Brüssel. Radtke: „Danach ist die rechtliche Lage eindeutig: Ein Weg ist keine landwirtschaftliche Fläche. Und nur landwirtschaftliche Areale sind förderfähig. Wenn ein Landwirt seine eigene um Gemeindeflächen erweitert und dann dafür sogar noch Direktzahlungen anmeldet, handelt er illegal und verstößt gegen EU-Recht.“ Das, so der BUND-Vorsitzende, sei kein Kavaliersdelikt sondern subventionsbetrug.

Er werde die notwendigen Schritte einleiten, um diesen systembedingten Fehler abzustellen. Was die notwendigen Schritte sind, erläuterte Radtke gegenüber der Rundschau: „Ich habe unseren Landesverband informiert. Der führt nun Gespräche mit der Landwirtschaftkammer und dem zuständigen Ministerium in Hannover.“

Und was sagt das Landvolk dazu? Der Geschäftsführer in Rotenburg, Carsten Hipp, versteht nicht, weshalb Radtke das Thema der Wegeseitenränder erneut auf die Tagesordnung bringt: „Es ist doch ganz klar: Wenn ein Landwirt über die Grenzen hinweg geht, ist das nicht in Ordnung.“ Die Landwirte werden daher immer wieder auf mögliche Konsequenzen hingewiesen. Es sei aber an den Eigentümern – also in der Regel den Gemeinden – darauf hinzuweisen, wenn zuviel Fläche landwirtschaftlich genutzt wird.

In der Regel geschehe das allerdings unwissentlich, so Hipp. Denn: „Es gibt kaum noch Grenzsteine. Bei den Feldblöcken sind die Grenzen nicht ersichtlich.“

Wo also liegen die Vorteile der Berechnung von Direktzahlungen anhand von Feldblöcken statt durch die katasteramtlichen Grenzen? Hipp muss lange überlegen: „Das ist eine gute Frage. Das macht die Antragsstellung einfacher, denn einige Landwirte haben sehr zersplitterte Ackerflächen.“ Er wisse zum Beispiel von einem Landwirt, der früher 13 Seiten für seinen Antrag auf Direktzahlungen brauchte, heute hingegen nur noch zwei. – http://www.rotenburger-rundschau.de/redaktion/redaktion/full/data_anzeigen.php?dataid=91161&page=1&searchValue=subventionsbetrug———————————————————————————-

Hier wurde 2006 bei Breese i.Br. (Jameln, Landkreis Lüchow-Dannenberg) eine wertvolle Hecke brutal kaputtgepflegt. Die informierte Untere Naturschutzbehörde in Lüchow unternahm nichts!

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Zu den Heckenzerstörungen überall siehe auch:

http://www.heckenzerstörung.de/index.htm
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Massentierhaltung und Agrarindustrie zerstören auch die Landschaftsstruturen weltweit. Bei uns verschwinden Hecken, Wallhecken, Baumreihen, Feldraine, Wege, Grünlandflächen und Brachen. Ein Filmprojekt weist nach, dass Landschaftsstrukturen erhalten und verbessert werden können, wenn die Landwirtschaft wieder im Einklang mit Naturkreisläufen organisiert wird. Das geht aber nur mit einer ökologischen Wirtschaftsweise, mit Biolandwirtschaft. Zudem ist das weltweit die Chance, den Hunger zu besiegen und sozial gerchte Verhältnisse zu schaffen. Siehe bei arte: „Die Zukunft pflanzen
http://videos.arte.tv/de/do_search/videos/suche?q=Die+Zukunft+pflanzen

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Pappeln am Niederrhein sind gefährdet – Pappelreihen werden gefällt und damit ganze Biotopverbundlinien zerstört! Beispiel Viersen:

Presseinformation
28.9.2010
Bürgerantrag Pappeln – weitere Pappelfällungen geplant, u.a. wg. Gasleitung – Neuanpflanzung von Pappeln vorgesehen – Stadt will künftig ohne Genehmigung fällen – unterschlagener Bürgerantrag
In der Sitzung vom 27.9.2012 hat der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz der Stadt Viersen den Bürgerantrag der Bürgerinitiative zum Erhalt der Pappeln behandelt.
Obwohl die Stadtverwaltung empfohlen hatte, den Antrag abzu-lehnen und die Landschaftspläne unverändert bestehen zu lassen, folgte der Ausschuss dem jüngsten Beschluss des Kreistages, das Fällen der Pappeln zunächst einzustellen und die Zukunft der Pappeln unter Einbeziehung von Kreis, zuständigen Behörden, Verbänden und der Initiative zu klären.
Wir begrüßen diese Entscheidung sehr und bedanken uns ganz herzlich bei allen Unterstützern. Die Bürgerinitiative steht für die geplanten Gespräche selbstverständlich zur Verfügung.
Direkt im Anschluss stand der Forstwirtschaftsplan 2013 auf der Tagesordnung. Dazu stellen wir fest:
Es sind wieder 62 Pappeln zum Fällen vorgesehen. Darunter 25 Stück an der Dülkener Nette, die angeblich „abnehmende Vitalität“ zeigen, die „Nachbargrundstücke gefährden“ und deshalb ersatzlos verschwinden sollen. Wir haben die Bäume vor Ort geprüft und haben festgestellt, dass sie absolut gesund wirken. Sie stehen entlang von Nette und einem Feldweg – rundum nur Acker und Wiesen – und gefährden keinen.
4 Pappeln am Rader Weg, Süchteln sollen ebenfalls ersatzlos weichen. Auch hier sehen wir keinen erkennbaren Grund.
33 Pappeln sollen an der Niers, Ostseite, zwischen Klärwerk und Rader Weg gefällt werden, da sie zu nah an einer Gasleitung der Thyssengas AG stehen. Diese wurde bereits 1951 verlegt. Wir halten es für eine rekordverdächtige Sensation, wenn die Stadt rund 60 Jahre (!) braucht, um zu erkennen, dass dort Bäume oberhalb einer Leitung stehen und gefährlich sein könnten. Leider drängt sich die Vermutung auf, dass einfach ein neues Argument „aus dem Ärmel gezaubert“ wurde, nachdem bislang die Fällungen immer mit „alt und krank“, „nicht standortgerecht“ und „nicht heimisch“ begründet wurden und diese Argumente in der Öffentlichkeit nicht mehr überzeugen können.
Wir haben mit Vertretern von Thyssengas einen Ortstermin gemacht und beurteilen die Situation wie folgt: Wahrscheinlich kann die Fällung nicht verhindert werden. Es bleiben aber widersprüchliche Aussagen und offene Fragen, die von der Verwaltung geklärt werden müssen: Ist der Schutzstreifen nun 5 oder 8 Meter breit? Darf im Schutzstreifen gar nichts mehr oder dürfen wenigstens noch Sträucher gepflanzt werden? Übernimmt Thyssengas die Kosten für Fällung und evtl. Neuanpflanzung ganz oder nur teilweise (aktuelle Aussage Thyssengas: Zuschuss von 5000 €)? Ist an anderer Stelle eine gleichwertige Ausgleichs-pflanzung mit Pappeln vorgesehen, wie von den Umweltgesetzen vorgeschrieben? Schließlich: Es gibt in Viersen Dutzende Kilo-
meter Gasleitungen – müssen nun konsequenterweise alle Bäume und Sträucher auf und in der Nähe der Leitungen entfernt werden? Zu diesen Fragen gab es im Ausschuss keine Stellungnahme.
Wir weisen zudem ausdrücklich darauf hin, dass zwei der Pappeln (gegenüber Klärwerk) laut Thyssengas weit genug von der Leitung entfernt sind und stehen bleiben können.
Zudem hoffen wir, dass sich die Stadt an den Beschluss des Ausschuss hält und vorerst das Fällen einstellt.
Mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass der Forstwirtschaftsplan gesamt 65 Pappeln zur Neuanpflanzung vorsieht – das erste Mal seit über 50 Jahren! Und zwar u.a. 50 Stück an der Niers am Grenzweg, wo der gesamte Pappelbestand noch vor wenigen Jahren abgeholzt wurde. Die dortige Wiederauf-forstung mit Erlen ist komplett fehlgeschlagen – anscheinend sind Pappeln ja doch nicht so unpassend für diesen Standort, wie früher immer behauptet wurde. Angesichts Hunderter ersatzlos gefällter Pappeln alleine in den letzten vier Jahren sind 65 Neuan-pflanzungen natürlich bei weitem nicht ausreichend.
In der Sitzung wurde bekannt, dass die Stadt den Forstwirtschafts-plan nicht mehr vom Ausschuss genehmigen lassen, sondern nur noch zur Kenntnis vorlegen will. Das kann nicht sein. Wir vermu-ten: Nach den Querelen, in die sich die Stadt durch die Fällungen der letzten Zeit gebracht hat, will sie sich der politischen Kontrolle und dem damit verbundenen Aufwand entziehen und ungestört Fakten schaffen. Wir fordern alle Politiker dringend auf, das nicht hinzunehmen!
Schließlich ging es noch einmal um den unterschlagenen Bürgerantrag, den ein Viersener drei Tage vor der Ausschuss-sitzung vom 9.2.2012 eingereicht hatte. Dabei ging es um die in der damaligen Sitzung behandelte Fällung an der Clörather Mühle. Der Antrag wurde dem Ausschuss nicht vorgelegt. Gestern wurde von der Verwaltung erneut behauptet, der Antrag sei nicht frist-gerecht gewesen. Das ist falsch, denn es gibt laut Gemeinde-ordnung und Geschäftsordnung keine Fristen für Bürgeranträge. Es handelt sich hier also um einen klaren Verstoß der Stadt gegen die Gemeindeordnung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung,
mit freundlichen Grüßen
für die Initiative
i.A.
Ludwig Mertens
Clörather Mühle 36 41749 Viersen Tel. 02156 490 456
E-Mail pappeln@gmx.de
Facebook: http://www.facebook.com/groups/pappeln.niederrhein/
Internet: http://pappeln.jimdo.com

——————————————————————————————Siehe auch „Hommage an die Pappel“ der Malerin Roswitha Lohmann aus Rees am Niederrhein: http://www.atelier-lohmann.de/Galerie.php?HommagePappel    und: http://pappeln.wordpress.com/  bzw: http://pappeln.wordpress.com/category/welchen-weg-geht-die-pappel/

Text 1Bild der Künstlerin Roswitha Lohmann

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Rettet die Pappeln am Niederrhein!!

Das historische Landschaftsbild am Niederrhein steht kurz vor dem Aus. Tausende Pappeln, Pappelreihen und Pappelalleen sind in den letzten Jahren verschwunden, die verbliebenen werden in Kürze fallen. Grund ist eine „Pappelphobie“ in Politik und Verwaltung, die auf falschen Annahmen beruht.

Setzen auch Sie sich für den Erhalt der Pappeln am Niederrhein ein!

Wir haben die Argumente.

  • Landschaftsbild:
    Pappeln, insbesondere Pappelreihen und -alleen, sind seit Jahrhunderten am Niederrhein heimisch, absolut landschaftsprägend und neben der Kopfweide DER typische Baum für den Niederrhein. Generationen von Menschen sind mit genau diesem prägenden Landschaftsbild aufgewachsen, das als „typisch Niederrhein“ gilt. Das immer deutlicher werdende Verschwinden der Pappeln wird von Bürgern als unwiederbringliche Änderung des gewohnten Landschaftsbildes und schmerzlicher Verlust empfunden.
  • Geschichte:
    Pappeln sind seit dem Mittelalter am Niederrhein nachgewiesen, die so genannte Hybridpappel seit etwa 1700. Zahlreiche Schriftsteller belegen den besonderen Charakter der landschaftsprägenden Bäume, wie etwa Georg Forster im Jahr 1790: “ …hier laufen sie meilenweit fort in majestätischen Alleen“. Heute wirbt der Niederrhein-Tourismus mit den Bäumen: “ Pappeln und Kopfweiden prägen das Landschaftsbild“.
  • Ökologie:
    Pappeln, auch Hybridpappeln, haben einen bedeutenden ökologischen Wert. Sie bieten die Lebensgrundlage für viele bedrohte Schmetterlingsarten, geschützte Vogelarten wie Schwarzmilan, Mittelspecht und Pirol und sind für Bienen unverzichtbar. Sie sind Biofilter für belastetes Bodenwasser, binden Schwermetalle im Boden und haben wegen der hohen Blattanzahl fast das doppelte Feinstaubbindevermögen wie andere gleich große Bäume.
  • Fazit:
    Pappeln, auch Hybridpappeln, sind ökologisch und biologisch wertvolle Bäume. Sie sind absolut landschaftsprägend, standortgerecht und ortstypisch für den Niederrhein. Und sie sind vor allem für die Bürger ein unersetzbares und typisches Element der gewachsenen Kulturlandschaft. Wenn Sie wollen, dass dies so bleibt, unterstützen Sie unsere Initiative. http://pappeln.jimdo.com/

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Weitere Hinweise auf den Wert der Pappel: http://www.nabu-grefrath.de/themen/landschaftspflege/pappel/  und die unverzichtbaren Hecken am Niederrhein (NABU Grefrath):
http://www.nabu-grefrath.de/themen/landschaftspflege/hecken-und-geh%C3%B6lze/  Zu den Zweckgerüchten über die Pappel siehe auch: http://pappeln.wordpress.com/category/welchen-weg-geht-die-pappel/ (Nicht warten, bis die letzte Pappel gefällt ist!, Pappelbuch, Pappeln-ein optisches Ereignis in der Ebene) und: Weltweit sterben die alten Bäume http://pappeln.wordpress.com/2012/12/07/weltweit-sterben-die-alten-baume/

„Sie gehören zu den größten Lebewesen der Erde, spielen eine zentrale Rolle in Ökosystemen – und sie sind in Gefahr:

Immer mehr alte Bäume sterben. Davor warnt ein australisch-amerikanisches Forscherteam im Fachmagazin “Science”. Es sei ein weltweites Phänomen, das alle Lebensräume betreffe, auch die Städte. Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie Daten über die Waldentwicklung von den Tropen bis zur Taiga aus. Die Gründe für das Sterben der 100 bis 300 Jahre alten Bäume seien vielfältig, so die Forscher. Je nach Region spielen Klimaphänomene, Feuer, Insektenbefall und Abholzung eine Rolle.

Die Folgen dürften bedrohlich sein: Alte Bäume liefern in manchen Wäldern Nistplätze für ein Drittel der dort lebenden Arten. Außerdem binden sie gewaltige Mengen CO2 und regulieren den Wasserkreislauf.“

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Absurde Fällaktion

Fotolia_Klaus-Eppele

http://rees-magazin.de/?p=13840

Dieser Kommentar von Jürgen Kruse zur beabsichtigten Pappelfällung am Holländerdeich erreichte das Rees-Magazin……..

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Gemeinde Esterwegen: Warnschuss an Landwirte

Esterwegen. Es ist noch gar nicht lange her, so etwa sechs bis sieben Jahre, da sind im Zuge der Flurbereinigung in Esterwegen die landwirtschaftlichen Flächen neu geordnet, eingemessen und mit Grenzsteinen versehen worden. Nun aber haben Gemeindedirektor Hermann Tebben und sein Stellvertreter Christoph Hüntelmann festgestellt, dass es einige Landwirte im Ort gibt, die „großflächig Seitenräume in Beschlag genommen haben“. Tebben kündigte an, dass „demnächst von der Gemeinde in einigen Fällen die Bewirtschafter aufgefordert werden, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen“. Tebben und Hüntelmann haben kein Verständnis dafür, dass auf diese Weise in die Natur eingegriffen wird und praktisch noch neue Grenzsteine herausgepflügt werden. „Allein schon das neue Einmessen kostet sehr viel Geld“, so die Verwaltungsspitze, die ihren Aufruf als Warnschuss verstanden wissen will.

Erschienen am 23.03.2013 in der Ems-Zeitung (Hermann Hinrichs) http://biotopfonds.de/pressespiegel/gemeinde-esterwegen-warnschuss-landwirte/

Bis an den Asphalt gepflügt

 

Bienen in Gefahr – Pestizide verbieten!

Bienen in Gefahr – Pestizide verbieten!

Bienen sterben durch industrielle Agrarproduktion mit ihren Pestiziden und Monokulturen:

„Bevor ein Volk kollabiert, wurde es oftmals schon durch verschiedene Faktoren geschwächt. Die eigentlichen Ursachen sind häufig nicht eindeutig zu klären. Neben der Varroamilbe ist die industrielle Agrarproduktion mit ihren Pestiziden und Monokulturen die Hauptbelastung für die Gesundheit der Bienen. In den dramatisch zunehmenden Monokulturen wie Mais verhungern unsere Bienen sogar.“ http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26913.html

,,Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr…‘‘ soll Albert Einstein mal gesagt haben. Dossier: Bt-Mais und Bienen: http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/bt-mais-und-bienen.html

Schon lange weist auch die CBG (Coordination gegen Bayer-Gefahren) darauf hin, dass  Pestizide eine große Gefahr für die Bienen darstellen:  http://www.cbgnetwork.org/2556.html und: http://www.cbgnetwork.org/4917.html

Siehe auch den Film: „More than honey“: Hintergrund:
Das Sterben von Bienen und Wildinsekten führt zu einer verringerten Bestäubungsleistung, wodurch die Ernährungssicherheit in Gefahr gerät. Die UN-Umweltbehörde UNEP bezeichnet Imidacloprid und Clothianidin in einem Bericht zu globalen Bienensterben explizit als Bedrohung zahlreicher Tierarten. Im Frühjahr 2008 löste der Einsatz von Clothianidin im Mais-Anbau das größte Bienensterben der vergangenen Jahrzehnte aus. Zeitgleich verschwanden wildlebende Insekten, die ihrerseits als Nahrung für Vögel dienen. In Deutschland, Italien und Frankreich wurden die Wirkstoffe für die wichtigste Anwendung, die Behandlung von Mais, verboten. Dies hindert den BAYER-Konzern nicht, die Präparate in mehr als 100 Länder zu exportieren. http://www.cbgnetwork.org/4742.html – website zum Film (Trailer) www.morethanhoney.de

Profit vor Schutz der Lebensgrundlagen?: „Die chemische Industrie,
die großen Hersteller von Agrargiften und Pestiziden und die Agrochemielobby haben ein massives ökonomisches Interesse, die Vergiftung der Bienenvölker durch Agrargifte, gentechnisch veränderte Pflanzen und die Monokulturen einer industriellen Landwirtschaft herunter zu spielen. Die Varroamilbe wird zur hauptsächlichen Ursache des Bienensterbens erklärt. Wissenschaftliche Untersuchungen werden von der Industrie massiv beeinflusst. Die chemische Industrie in Deutschland gehört zu den größten der Welt. Sie neigt dazu, alle gesetzlichen Regelungen, die die Risiken für Menschen, Umwelt und Bienen reduzieren sollen, zu torpedieren. Bei einer aktuellen Studie, einem Bienenmonitoring, wurden 50 Prozent des Projekts von der Industrie (BASF, Bayer und Syngenta) finanziert. Große methodische Mängel, falsch ausgewählte Stichproben, ein unzureichender Untersuchungsrahmen und fehlerhafte statistische Methoden führen das Bienenmonitoring jedoch ad absurdum. Kein Wunder, dass die „objektive“ Studie die Varroamilbe als Hauptproblem sieht… (zur Kritik der Studie:
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/chemie/20110125_chemie_bienenmonitoring_studie.pdf ) Die Manipulationsmacht der Chemiekonzerne ist ungebrochen.“
Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/bienensterben.html

Siehe auch:

http://www.innovations-report.de/html/berichte/umwelt_naturschutz/bericht-33414.html und: http://www.arte.tv/de/theorien-zur-erklaerung-des-massiven-bienensterbens/3166056,CmC=6838942.html und:

Film „Unser täglich Gift“ http://www.arte.tv/de/unser-taeglich-gift-ein-dokumentarfilm-von-marie-monique-robin/3673748,CmC=3673928.html – Material, u.a.: Was tun, wenn Essen krank macht? – http://future.arte.tv/de/thema/was-tun-wenn-essen-krank-macht#article-anchor-3776  und: http://www.arte.tv/guide/de/042273-000/unser-taeglich-gift  und: http://www.videogold.de/unser-taeglich-gift-dokumentation-arte7-vom-15-03-2011/

und: Film „Monsanto, mit Gift und Genen“ http://www.arte.tv/de/monsanto/1912794.html

und: Film „Das Geheimnis des Bienensterbenshttp://www.arte.tv/de/der-film/3172852.html und: „Völkerkollaps“ (Colony Collaps Disorder) http://de.wikipedia.org/wiki/Colony_Collapse_Disorder

Weitere aktuelle Informationen zu den Pestizid-Rückständen, die auch unterhalb der Grenzwerte als Chemie-Cocktail (Synergismen) gefährlich werden, u.a. beim NDR: http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/pestizid103.html  –  „Was landet auf dem Feld?“: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s-h_magazin/media/pestizide115.html – „Pestizide: Rückstände in Lebensmitteln“: http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/pestizid105.html

Für eine verantwortungssvolle und nachhaltige Agrarpolitik und eine nicht von den Interessen der Agrar- und Chemiekonzerne dominierte Bildungsarbeit setzt sich die Agrar Koordination ein: www.agrarkoordination.de

Gifteinsatz

Sommer 2013 – Gifteinsatz bei Hilkenbrook, Samtgemeinde Nordhümmling, Emsland (Foto: J. Kruse)

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Imkerei und Landwirtschaft

Kommerz statt Artenvielfalt: Ein Konflikt / GA-Serie IV
Lüchow (hke) Eigentlich dürfte es keine Konflikte geben zwischen Imkern und Landwirten, denn beide sollten doch von ihrem Selbstverständnis her sich für eine intakte Natur einsetzen, die Imker für eine Artenvielfalt von Blütenpflanzen, die Landwirte für gesunden Boden und unbelastetes Grundwasser, um unbelastete Lebensmittel zu produzieren.

Foto:

Studien belegen, dass durch den einsatz von Spritzmitteln in der Landwirtschaft das Immunsystem der Beinen geschwächt, die Artenvielfalt von Blütenpflanzen und damit die Nahrungsgrundlage der Bienen gefährdet wird. Fotos: Hermann Klepper

Doch die Konflikte zwischen Imkern und Landwirten sind erheblich: Studien belegen, dass durch den Einsatz von Spritzmitteln in der Landwirtschaft das Immunsystem der Bienen geschwächt, die Artenvielfalt von Blütenpflanzen und damit die Nahrungsgrundlage der Bienen gefährdet wird.

Mit dem erheblichen Einsatz von Spritzmitteln und Mineraldünger bei Maismonokulturen, z.B. für Biogasanlagen, wird die Artenvielfalt in unserer Landschaft gefährdet. Auch das belegen Untersuchungen, z.B. vom BUND. Und die Flächen von Maismonokulturen für Biogasanlagen werden ständig mehr, auch bei uns. Anträge auf Erweiterung werden gestellt und neue, größere Biogasanlagen wurden und werden gebaut.

Um mehr Fläche für den Maisanbau für Biogasanlagen zu haben, werden Wegeränder und sogar öffentliche Wege abgepflügt samt Hecken und damit auch der Lebensraum blühender Heckensträucher und Wildblütenpflanzen, zuletzt geschehen in der Gemarkung Oldendorf.

Grün- und Ödland, Nahrungsbereiche der Bienen werden weiter für den Maisanbau umgebrochen, auch wenn es rechtliche Erschwernisse gibt.

Gift im gebeizten Saatgut, z.B. bei Mais- oder Raps, durchdringt die ganze Pflanze und wird von den Bienen über Nektar, Pollen oder ausgeschwitzten Wassertropfen aufgenommen. Wieder werden die Bienen geschwächt und Völker brechen zusammen.
Auch in diesem Jahr habe ich beobachten müssen, wie Hunderte von Bienen, z.T. gekrümmt, nicht mehr flugfähig vor meinen Bienenstöcken benommen herumkrabbelten, geschwächt durch irgendeine Art von Umweltgift. Der größte Teil der Flugbienen hat es überhaupt nicht mehr geschafft zum Stock zurückzukommen.

Es unglaublich deprimierend sterbende Bienen vor ihrem Stock sehen zu müssen, zeigen die Bienen uns doch an, wie es um unsere Umwelt bestellt ist.

Im Laufe der Jahre ist unsere Landschaft an Wildblumen immer mehr verarmt. Nach dem Abblühen des Rapses finden die Bienen so gut wie nichts mehr an Wildblütenpflanzen. Auch das Angebot von Klee im Sommer wird weniger, weil Weide- und Wiesenflächen sowie Ödland weniger werden.

Allein an Wegerändern und Flächen, die ökologisch bewirtschaftet werden, finden die Bienen Tracht, vor allem in der Kornblume.
In der Diskussion Imkerei und Landwirtschaft muss einigen Landwirten sehr deutlich gesagt werden, welche Bedeutung die Honigbiene hat: Sie bestäubt 80 % unserer Kulturpflanzen, darüber hinaus zahllose Wildblumen und ist damit für den Erhalt der Artenvielfalt und daher für das gesamte Ökosystem unverzichtbar.

Es muss einigen Landwirten sehr deutlich gesagt werden, dass die Honigbiene den Berufsimkern ihre Existenz sichert und dass für viele Hobbyimker die Imkerei ein ihnen sinngebender Lebensinhalt ist. Viele von ihnen hören mit der Imkerei auf, wenn die Völkerverluste zu groß sind.

Was ist zu tun? Das Blühstreifenprogramm ist eigentlich absurd, aber ein positiver Ansatz, in keinster Weise ausreichend und nur ein Notbehelf, der belegt, wie arm unsere Landschaft an Wildblütenpflanzen geworden ist.

Aus meiner Sicht ist zu überprüfen, ob Fördermittel für solche Biogasanlagen gerechtfertigt sind, deren Betrieb mit dem Anbau von Maismonokulturen, verbunden mit dem Einsatz von Spritzmitteln und Mineraldünger Boden, Grundwasser und Artenvielfalt gefährdet mit allen negativen ökologischen Folgen und neben anderen negativen Auswirkungen auch noch unsere Landschaft verunstaltet.
Landwirte sollen gut leben können, sie erfüllen mit der Produktion von Lebensmitteln die wichtigste Aufgabe in unserer Gesellschaft. Es tut jedoch eine Landwirtwirtschaft not, die in ihrem eigenen Interessen unbelastete Lebensmittel produziert, die Artenvielfalt unserer Landschaft erhält und somit im Einklang mit den Lebensbedürfnissen der Honigbiene steht.
„Es unglaublich deprimierend sterbende Bienen vor ihrem Stock sehen zu müssen, zeigen die Bienen uns doch an, wie es um unsere Umwelt bestellt ist.“, bilanziert Klepper
Foto:

Bienen benötigen blühende Feldränder. Fehlen diese, fehlen die Bienen – und als nächstes fehlen die Früchte, weil nicht mehr bestäubt wird.


(Fotos: Hermann Klepper) – 22.8.2010, General-Anzeiger Lüchow-Dannenberg

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Ein Imkerverein, der sich sehr um die „Bienenweide“ kümmert: Der Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberghttp://www.bienenzuchtverein-sulzbach-rosenberg.de/home.html siehe auch: Bienen in Gefahr – Pestizide verbieten!

Zur „Bienenweide“ siehe auch den Katalog aus B.-W.: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/105070/bienenweidekatalog_2012.pdf?command=downloadContent&filename=bienenweidekatalog_2012.pdf&FIS=200

Zum Bayer-Konzern siehe unten und: http://www.cbgnetwork.org/1.html

Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet,

hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.

Keine Bienen mehr,

keine Bestäubung mehr,

keine Pflanzen mehr,

keine Tiere mehr,

kein Mensch mehr.

Albert Einstein

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„round up“ (=Glyphosat, u.a. von Monsanto) endlich verbieten! – siehe dazu: arte-TV (10.4.2013) – „round up“ im Getreide, Mehl, im Tierfutter, im Fleisch, im menschlichen KörperPestizide überall: Kombinationswirkungen (Synergismen), Langzeitwirkungen werden ignoriert. Verbraucher werden bei Bedenken gegen Giftstoffe nicht ausreichend geschützt.

X:enius

Giftiges Dioxin im Ei, Schwermetall im Fisch und jetzt auch noch Pestizide im Brötchen? Wissenschaftler fürchten, dass das Spritzmittel Glyphosat doch nicht so unbedenklich ist wie jahrelang gedacht. Rückstände des Pestizids wurden in Mehl, Haferflocken und sogar in Brötchen nachgewiesen. Aber was genau das Pestizid im menschlichen Körper auf lange Sicht anrichten könnte, wenn es sogar das Backen bei 200 Grad übersteht, ist noch nicht hinreichend erforscht.

In Zeiten, in denen ein Lebensmittelskandal den nächsten jagt, backen sich die „X:enius“-Moderatoren Caro Matzko und Gunnar Mergner deshalb ein garantiert giftfreies Brötchen: Hilfe bekommen sie von einem Bio-Bäcker im niederbayerischen Ruderting. Er weiß genau, woher seine Zutaten stammen. Zudem ist eine Lebensmittelexpertin zu Gast, die erklärt, was man mit ruhigem Gewissen essen kann. -(Deutschland, 2013, 26mn) – BR – ein weiterer Ausstrahlungstermin: Mittwoch, 1. Mai 2013, 05:00 Uhr. http://videos.arte.tv/de/videos/x-enius–7430196.html 

Siehe auch: Roundup: Das Vielfalt-Vernichtungsmittel in unserem Garten  http://www.utopia.de/magazin/roundup-das-vielfalt-vernichtungsmittel-in-unserem-garten  Der Film dazu: „Monsanto, mit Gift und Genenhttp://www.arte.tv/guide/de/036531-000/monsanto-mit-gift-und-genen

15.000 Tonnen des Pestizids Glyphosat (besonders: „round up“ von Monsanto) werden jedes Jahr in Deutschland eingesetzt. Dabei steht der Stoff im Verdacht giftig für den Menschen zu sein. ZDFzoom geht dem Wirkstoff auf die Spur. Mehr in der ZDF-Dokumentation „Das stille Gift“: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1896330/ZDFzoom-Das-stille-Gift#/beitrag/video/1896330/ZDFzoom-Das-stille-Gift

Westricher-Str-round-up-am-WassergrabenSchermbeck (Kreis Wesel,NRW), Westricher Str. (04/2011): Vor der Mais-Einsaat –  „round up“ (Totalherbizid: Glyphosat) wird trotz vieler Berichte über die Gefährlichkeit der Chemikalie großflächig auf Äckern und Wiesen verspritzt – wie hier – auch bis in Entwässerungsgräben hinein! (Foto: J. Kruse)  – Leider benutzen -gedankenlos- auch sehr viele Menschen in ihren Privatgärten dieses „Pflanzengift“!

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„round up“ ist gefährlich!“ – „round up“ verbieten! Siehe: http://umweltinstitut.org/gentechnik/aktionen/onlineaktion_roundup-910.html

Das meistverkaufte Pflanzengift der Welt

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid. Der US-Agromulti Monsanto brachte es 1974 unter dem Namen Roundup auf den Markt. Heute wird Glyphosat in verschiedenen Varianten und von zahlreichen Unternehmen produziert und vertrieben. Die Produkte enthalten unterschiedliche Mengen an Glyphosat und Hilfsstoffe. Art und Zusammensetzung der Zusatzstoffe sind das Geschäftsgeheimnis von Monsanto und anderen Herstellern und werden nicht veröffentlicht.

Glyphosat wirkt über die Blätter und hemmt einen lebenswichtigen Stoffwechselprozess in den Pflanzen. Die Wirkung tritt innerhalb einer Woche ein, die Pflanzen sterben ab. Der Einsatz von Glyphosat auf landwirtschaftlichen Nutzflächen war vor 1996 kaum möglich. Denn es tötet alle Pflanzen – Unkräuter wie Nutzpflanzen.

So ist Roundup die Ursache für die Entwicklung der Gensoja und für den Anbau genmanipulierter Pflanzen. 1996 gelang es Monsanto, ein bakterielles Gen in Sojabohnen einzubauen, mit Hilfe dessen die Pflanzen ein bestimmtes Enzym, das EPSPS (5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat- Synthase) produzieren. Dieses Enzym lässt die Sojapflanzen die Giftregen überleben. Seither werden so genannte Roundup-Ready-(RR)-Soja, -Mais, -Raps, -Zuckerrüben, -Baumwolle und -Alfalfa, vor allem in den USA, Argentinien, Brasilien und Kanada kommerziell angebaut. 2010 wuchsen auf 148 Millionen Hektar genmanipulierte Pflanzen, über 95 Prozent des Gen-Soja und knapp 80 Prozent der sonstigen Gen-Pflanzen sind herbizidresistent, überwiegend gegen Glyphosat. Monsanto ist der führende Hersteller von Glyphosat sowie von Gen-Saatgut.

Doch auch ohne den Anbau von Gen-Pflanzen gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, etwa im Obstbau, im Heimgarten, beim Anbau von Weihnachtsbäumen, auf industriell genutzten Flächen usw. Und auch in vielen Landwirtschaftsbetrieben wird der Acker kurz vor der Aussaat mit Glyphosat unkrautfrei gespritzt. Oftmals wird das Gift auch kurz vor der Ernte ausgebracht, um die Abreifung von zum Beispiel Weizen oder Raps zu beschleunigen. Dieses Verfahren nennt man Sikkation. In Deutschland sind 75 Glyphosat-haltige Mittel zugelassen, beispielsweise im Acker-, Obst-, und Weinbau, 44 davon auch für den Haus- und Kleingarten.

In der EU sind glyphosatresistente Pflanzen bisher noch nicht für den Anbau zugelassen. Doch wird sich dies bald ändern. Denn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat sich bereits positiv zu den eingereichten Anträgen von glyphosatresistenten Mais- und Zuckerrübensorten geäußert.